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GfK

Rekordhoch an Investitionen

Trotz Wirtschaftskrise verteidigte die GfK Gruppe Nürnberg ihren Platz als weltweite Nummer vier der Marktforschungsunternehmen. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst konnte auf der Bilanzpressekonferenz in Nürnberg für das Geschäftsjahr 2008 eine Umsatzsteigerung um 58,4 Mio. Euro auf über 1,2 Mrd. Euro vorweisen. Das organische Wachstum lag mit 5,5 Prozent erneut über der Branche und das Konzernergebnis stieg auf 82 Mio. Euro an.

Deutschlands größtes Marktforschungsinstitut gab 2008 über 100 Mio. Euro für Investitionen aus, davon rund 50 Mio. Euro für Akquisitionen, doppelt so viel wie 2007. Dabei ist laut Personal- und Finanzvorstand Christian Weller von Ahlefeld noch Spielraum für weitere Zukäufe vorhanden: Die unausgenutzten Kreditlinien belaufen sich auf rund 112 Mio. Euro. Doch Wübbenhorst betonte: "Wir werden nicht kaufen um des Kaufens willen. Doch wenn etwas auf den Markt kommt, das zu uns passt, werden wir unseren Hut in den Ring werfen." Von den rund 10 000 Beschäftigten der GfK Gruppe arbeiten mehr als 80 Prozent außerhalb Deutschlands. Doch auch die Zahl der Beschäftigten der GfK Deutschland stieg 2008 um rund 50. Damit sind am Standort Nürnberg derzeit 1 563 Mitarbeiter beschäftigt.

Trotz positiver Gesamtentwicklung sieht Wübbenhorst mit der Finanz- und Wirtschaftskrise stürmische Zeiten heraufziehen. Um die GfK wettbewerbsfähig zu halten und Kosten zu sparen, wurde 2008 das gruppenweite Fitness- und Effizienzprogramm "Biss" eingeführt, das bestehende Ressourcen besser ausnutzen und zu einer jährlichen Ergebnisverbesserung von bis zu 30 Mio. Euro führen soll. "Es ist kein Personalabbau-Programm", betonte Wübbenhorst.

Die Geschäftsfelder wurden im letzten Jahr von fünf auf drei reduziert. Dabei ist das Geschäftsfeld "Custom Research" der umsatzstärkste Sektor der Gruppe, der mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Im Jahr 2008 erhöhte sich der Umsatz leicht auf 782,8 Mio. Euro. Zudem verbesserte die GfK ihre Marktposition mit der Übernahme der Blue Moon Group in Australien und der Bilesim International in der Türkei. Allerdings ging das operative Ergebnis um 15,3 Prozent auf 56,1 Mio. Euro zurück.

Der Sektor "Retail und Technology" steigerte den Umsatz um 16,6 Prozent und übertraf zum ersten Mal die Marke von 300 Mio. Euro. Insbesondere in den Regionen Westeuropa, Mittlerer Osten, Afrika sowie Asien und Pazifik baute der Sektor sein Netzwerk weiter aus. Dieses Geschäftsfeld verzeichnete das höchste prozentuale Gesamtwachstum und legte mit 22,8 Prozent auf 82,6 Mio. Euro zu. Der Umsatz des Geschäftsfelds "Media" belief sich im Jahr 2008 auf 130,1 Mio. Euro, eine Erhöhung um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Investitionen und Währungseffekte belasteten jedoch das Ergebnis des Sektors, das mit 23,8 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 25,7 Mio. Euro lag.

Die GfK Gruppe verfügt über eigene Unternehmen in über 100 Ländern. Zu Beginn des Jahres 2009 hat die GfK ihr Netzwerk in Nordamerika ausgebaut und übernahm die Mehrheitsbeteiligung des amerikanischen Unternehmens Etilize. Außerdem stockte die GfK ihre Anteile am britischen Marktforschungsinstitut Dmrkynetec und dem französischen Unternehmen IFR auf. Im Februar erfolgte die Umwandlung der GfK AG in eine europäische Aktiengesellschaft Societas Europaea. Für das Geschäftsjahr 2009 strebt die GfK Gruppe einen organischen Umsatzzuwachs an und will die Marge auf Vorjahresniveau halten.

Autor/in: 
sg.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2009, Seite 68

 
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