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Ausbildungsberufe 2010

Kartograf wird zum Geomatiker

Sechs Berufsbilder werden neu eingeführt bzw. modernisiert. Sie treten zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August in Kraft.

Geomatiker: Dieser Ausbildungsberuf wurde neu geschaffen und ersetzt das bisherige Berufsbild des Kartografen. Geomatiker beschäftigen sich mit Geobasisdaten, das sind amtliche Daten, die Landschaft (Topografie), Grundstücke und Gebäude beschreiben. Die Geomatiker erfassen, bearbeiten und visualisieren die gewonnenen Daten, zum Berufsbild gehören auch Vermessungsverfahren wie Fotogrammetrie und Fernerkundung. Einsatzgebiete der angehenden Geomatiker, die für diese dreijährige Ausbildung naturgemäß Interesse an Mathematik, Physik und Erdkunde mitbringen sollten, sind beispielsweise Vermessungs- und Katasterämter sowie Sachverständigen- und Ingenieurbüros.

Vermessungstechniker: Dieser ebenfalls dreijährige Ausbildungsberuf wurde modernisiert und um die Bereiche Laservermessung und Satellitenmessverfahren erweitert.

Technische/-r Konfektionär/-in: Überarbeitet wurden die Inhalte dieses Berufes, in dem die Auszubildenden lernen, technische Konfektionsware zu verarbeiten. Darunter versteht man Textilien, wie sie beispielsweise für Zelte, Markisen, Abdeckungen, Auffangwannen, Werbetransparente oder Schirme verwendet werden. Auch schusssichere Westen werden aus neuartigen Textilfasern hergestellt, und sogar in der Bautechnik kommen sogenannte textile Flächengebilde zum Einsatz (beispielsweise bei Dächern von Sportstadien). Die Technischen Konfektionäre, deren Ausbildung sich über drei Jahre erstreckt, fertigen solche Produkte nach Zeichnungen oder Skizzen an. Außerdem lernen sie das Nähen, Kleben und Verschweißen solcher Produkte. Bewerber, die sich für diesen Beruf interessieren, sollten präzise und zuverlässig arbeiten können und eine ruhige Hand haben.

Papiertechnologe/-in: Das Berufsbild wurde leicht überarbeitet, weil sich die komplexe Steuerungs- und Messtechnik in der Papierverarbeitung rasant entwickelt hat. Folgende Themen stehen auf dem Lehrplan der angehenden Papiertechnologen, die drei Jahre lang ausgebildet werden: Herstellungsverfahren von Papier, Karton, Pappe und Zellstoff, Materialkunde, Mess- und Prüfverfahren in der Qualitätssicherung, Prozessleittechnik, Veredelungstechniken, Instandhaltung von Maschinen, Wasserver- und -entsorgung sowie Umgang mit Altpapier.

Buchhändler/-in: Die Buchbranche ist in einem starken Umbruch. Neue Bezugs- und Vertriebswege, elektronische Warenwirtschaft und ein immer breiteres Angebot über das Buch hinaus (z.B. Hörbücher, Software, Kalender) machten eine Neugestaltung dieses Berufsbildes notwendig, das auf drei Jahre ausgelegt ist. Die ersten beiden Ausbildungsjahre bleiben der Vermittlung von grundlegendem Wissen vorbehalten, neu eingeführt werden jetzt zwei Wahlmodule unterschiedlicher Länge im dritten Ausbildungsjahr: Der erste Baustein mit einem zeitlichen Umfang von sechs Monaten wird aus den bisherigen Schwerpunkten Sortiment, Antiquariat oder Verlag gewählt. Zur Vertiefung ist eine zweite Wahlqualifikation über drei Monate vorgesehen, die darauf aufbaut. Sie kann aus folgenden Qualifikationen gewählt werden: Gestaltung einer bestimmten Warengruppe, buchhändlerische Projekte oder buchhändlerisches E-Business. Nicht gewählte dreimonatige Bausteine können auch als Zusatzqualifikation belegt und geprüft werden.

Mechatroniker/-in: In diesem Ausbildungsberuf wurde die Prüfung überarbeitet und an die der Metall- und Elektroberufe angepasst. Eingeführt wurden die sogenannte gestreckte Prüfung sowie das Variantenmodell, bei dem der Ausbildungsbetrieb die Form der Prüfung auswählt (betrieblicher Auftrag oder bundesweit einheitliche Prüfungsaufgabe).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2010, Seite 22

 
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