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Pyraser Landbrauerei

Die Brauerei im Dorf lassen

Auslöser für die Gründung der Pyraser Brauerei im Jahre 1865 war der Befall der fränkischen Wälder mit einem Schädling: Der „Nonnenfalter“, eine Schmetterlingsart, hatte den Bäumen arg zugesetzt. Viele mussten wegen der Schäden gefällt werden, der Holzpreis sank. Und weil sein Bierlieferant ihm kein Bier im Tausch für sein Holz geben wollte, gründete Adam Bernreuther eben seine eigene Brauerei. 1870 schenkte er das erste Bier aus.

Mittlerweile ist die Pyraser Landbrauerei GmbH & Co. KG seit elf Generationen im Besitz der Familie Bernreuther. Zu Beginn dieses Jahres hat Georg Bernreuther die Geschäftsführung an seine Tochter Marlies Bernreuther übergeben. Die Brauerei ist mit rund 50 Mitarbeitern der wichtigste Arbeitgeber im Dorf Pyras, in dem rund 250 Einwohner leben. Das Unternehmen stellt mehr als 20 Sorten Bier und seit dem Jahr 2000 unter der Bezeichnung „Pyraser Waldquelle“ auch Mineralwässer, Säfte und Limonaden her. Jährlich werden gut 125 000 Hektoliter Getränke abgefüllt (davon 70 000 Hektoliter Bier und 55 000 Hektoliter alkoholfreie Getränke). Im letzten Jahr setzte das Unternehmen, das die Hälfte des Gewinns als Tantieme an die Belegschaft auszahlt, rund acht Mio. Euro um, in den letzten zehn Jahren stieg der Umsatz um 65 Prozent.

Beim Vertrieb der Produkte setzt die Landbrauerei auf Regionalität: Die extra für Pyraser hergestellten Glasflaschen mit Schraubverschluss werden im näheren Umkreis verkauft, was den Pfandkreislauf und die Belieferung der Abnehmer vereinfacht. Seit Anfang des Jahres unterstreicht die Brauerei ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat durch das Siegel der Initiative „Original Regional“, das auf den Flaschen zu finden ist. Auch mit den jährlich stattfindenden Veranstaltungen wie der „Pyraser Classic Rock Night“, einem Brauereifest oder einem Aktionstag für Vereine betont die Brauerei ihr Image als „dörfliche Brauerei“.

Die Pyraser Brauerei legt Wert auf ihre lange Tradition. Trotzdem investiert das Unternehmen seit vielen Jahren in moderne Technik rund um den Brauvorgang. So wird beispielsweise das beim Brauen entstehende Methangas seit den 90er Jahren in einer eigenen Biogasanlage zur Energiegewinnung genutzt.

Autor/in: 

jm.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2010, Seite 68

 
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