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Puma

Zeitz verabschiedet sich mit Umsatzrekord

„2011 erwarten wir ein mäßiges bis gutes Umsatzergebnis, weil keine sportlichen Großereignisse stattfinden.“ Mit diesen Worten überraschte Jochen Zeitz, Vorstandsvorsitzender der Puma AG in Herzogenaurach, bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz. Viele Anwesende hatten mit der Erwähnung der Fußball-WM der Frauen gerechnet, die in diesem Jahr in Deutschland stattfindet.

Zeitz erklärte auf Nachfrage, dass er der Leichtathletik-WM mit Puma-Werbeträger Usain Bolt und dem Volvo Ocean Race, bei dem Puma mit einem eigenen Boot starten und so seine Outdoor-Kleidungsserie promoten will, größere Bedeutung zumisst. „Die Damen-WM spielt für den Umsatz unseres Unternehmens und der Marke Puma kaum eine Rolle“, erläuterte er.

Ansonsten erfüllte Zeitz bei der Vorstellung der Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres die Erwartungen vollauf. Die konsolidierten Umsätze stiegen währungsbereinigt um vier Prozent an und lagen somit auf einem Rekordniveau von über 2,7 Mrd. Euro. Einer der Gründe dafür war das außerordentlich erfolgreiche vierte Quartal mit einem Umsatzwachstum um rund 16 Prozent. Die Rohertragsmarge sank im vergangenen Jahr aufgrund ungünstiger Währungskurse, höherer Lagerstände und steigender Rohstoffkosten. Trotzdem ist sie nach Unternehmensangaben mit 49,7 Prozent immer noch der beste Wert in der Sportartikelbranche.

Weitere Abschreibungen nötig

Der Konzerngewinn stieg um 154 Prozent im Vergleich zum schwachen Geschäftsjahr 2009 auf 202 Mio. Euro an. Ein noch besseres Ergebnis verhinderten weitere außerordentliche Abschreibungen in Höhe von 31 Mio. Euro, die nötig waren, nachdem 2009 Unregelmäßigkeiten bei einem Joint-Venture in Griechenland (Puma Hellas S.A.) festgestellt worden waren. „Wir erwarten künftig aber keine weiteren Forderungen aus Griechenland“, erklärte Zeitz. Auch in Bezug auf ein Verfahren, das derzeit in Spanien läuft, ist er optimistisch. Wermutstropfen für die Puma-Aktionäre: Die ausgeschüttete Dividende soll trotz der positiven Geschäftsentwicklung gegenüber 2009 nicht steigen. Gute Nachrichten gibt es hingegen für den Standort Herzogenaurach, wo Puma in diesem Jahr 70 neue Mitarbeiter einstellen will.

Die Bilanzpressekonferenz war gleichzeitig der letzte große Auftritt von Jochen Zeitz, der vor 18 Jahren als Vorstandsvorsitzender bei Puma begonnen hatte. Wenn die Aktionäre auf der Hauptversammlung im April zustimmen, wird die Puma AG noch in diesem Jahr in eine europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, kurz SE) umgewandelt. Zeitz soll dann sowohl den Posten des Vorsitzenden im Verwaltungsrat von Puma übernehmen als auch beim Puma-Mehrheitsaktionär Pinault-Printemps-Redoute den Unternehmensbereich „Sport & Lifestyle“ leiten. Seinem Nachfolger als Vorstandsvorsitzendem wird Zeitz neben einem Strategie-Plan mit konkreten Zielvorgaben, der bis 2015 gilt (Titel: „Back on the Attack“), und einem Bekenntnis zu Nachhaltigkeit auch ein profitables Unternehmen übergeben.

Autor/in: 
jm.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2011, Seite 51

 
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