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Puma

Koch will’s sportlicher

Franz Koch ist mit 32 Jahren genauso alt wie der Durchschnitt seiner Mitarbeiter. Knapp 100 Tage ist der neue Vorstandsvorsitzende von Puma im Amt, aber das Unternehmen kennt er bereits seit vier Jahren. Bevor er in den Vorstand aufrückte, war er für den Bereich Globale Strategie verantwortlich. Der Wachstumsplan für die nächsten fünf Jahre, der den eingängigen Titel „Back on the Attack 2011-15“ trägt, stammt zum Großteil aus seiner Feder. Ziel ist es, „Puma zum begehrtesten und nachhaltigsten Sportlifestyle-Unternehmen der Welt zu machen.“ Bis 2015 soll die Grenze von vier Mrd. Euro Umsatz übersprungen werden. Wie Koch das schaffen will, erläuterte er kürzlich vor Medienvertretern.

Sport und Social Media

Mode/Lifestyle werden weiterhin über die Hälfte des Umsatzes ausmachen, aber Koch möchte die Marke wieder stärker sportlich positionieren. Produktentwicklung und Werbung haben daher den Auftrag, die Aspekte Funktion und Technologie zu betonen. Vor allem Schuhe sollen im Sortiment wieder prominenter werden. Die noch gemeinsam mit Vorgänger Jochen Zeitz entwickelte Strategie sieht neben Prozessoptimierungen eine Neustrukturierung des Einzelhandelsgeschäfts vor, das profitabler werden soll. Schließlich will Koch auch die Marketing-Strategie modernisieren: online, digital, Social Media und Facebook lauten die Stichpunkte, wenn der Einzelhandel auf „Retail 2.0“ getrimmt wird. Der E-Commerce-Anteil soll in den nächsten Jahren bis auf fünf Prozent des Umsatzes gesteigert werden.
Puma beschäftigt über 800 Mitarbeiter am Standort Herzogenaurach. 75 wurden im letzten Jahr neu eingestellt und auch im kommenden Jahr soll der Personalstand wachsen. Das vor zwei Jahren bezogene Gebäude ist erst zu 85 Prozent ausgelastet, ein „regionales Commitment“ wie Koch es nennt. Der neue Chef mit Wohnung in Nürnberg und Berlin sieht sich als Teamplayer. Er ist sportbegeistert und war 2000 im Feldhockey mit dem HTHC Hamburg Deutscher Meister. Zu seinem Führungsstil gehören Zielorientierung und Lockerheit. Im Gespräch spürt man, dass er Wert legt auf Zuhören und offene Kommunikation. Zwar ist er mental und physisch global unterwegs, aber ein Leben im Flugzeug kommt für ihn „für keinen Job der Welt“ in Frage.

Der Ausblick auf das kommende Jahr ist bei Puma geprägt von den Olympischen Spielen in London. Mit Usain Bolt und den Jamaikanern hat man Superstars unter Vertrag. Beim Fußball sind als Markenrepräsentanten aktuell Agüero (Manchester City), Falcao (Atletico Madrid) und Fàbregas (FC Barcelona) sowie der Deutsche Meister Borussia Dortmund dazugekommen, den Puma ab Juli 2012 komplett ausrüsten wird.

Autor/in: 
kh.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2011, Seite 77

 
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