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Frankenland-Versand

Alles für den Franken

Das Eldorado fränkischer Patrioten befindet sich gleich an der U-Bahn-Station Muggenhof: In der „Färdder Strass 338“ sind die Verkaufsräume und die Zentrale des Frankenland-Versandes zuhause. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2006 von dem gebürtigen Schweinfurter Detlev T. Tartsch. Für ihn ist die „Stärkung des fränkischen Selbstbewusstseins“ eine Mission, die er mit Herzblut und Leidenschaft verfolgt. „Eigentlich waren die knapp 50 Artikel des damaligen Sortiments nur für die Mitglieder des ‚Fränkischen Bundes‘ gedacht“, erinnert sich Tartsch, „aber die Nachfrage zog derart an, dass sich der Verkauf verselbstständigt hat.“

Heute können Kunden im Internet-Shop über 300 Artikel ordern, von der Frankenfahne über Wörterbücher bis zur Kollektion fränkischer Gesinnungstextilien wie Kapuzenpulli, Regenjacken, Mützen oder T-Shirts: Aufschriften wie „Gott sei Dank: Ich bin a Frank!“, „Frängischer Fregga“, „Franken Elite in Bayern“ lassen keinen Zweifel, dass das Herz ihrer Träger für Franken schlägt. Sogar ein „Franken-Nuggl“ (hochdeutsch: Schnuller) oder Strampler („Mini-Frängla Maxi Gschrrei“) für die Nachwuchs-Patrioten findet sich im Sortiment.

Beim Vertrieb setzt Detlev Tartsch neben dem Internet und dem Laden in der Fürther Straße auf weitere Kanäle: Verbraucherausstellungen und Gastronomiemessen sind ein wesentlicher Teil seiner Absatzstrategie, ebenso die Wiederverkäufer: Die Frankenland-Artikel sind beispielsweise in den Geschäftsstellen vieler Tageszeitungen oder in Getränkemärkten in Franken zu haben. Mit zwei festen Mitarbeitern und zwei Aushilfskräften für saisonale Spitzen hat Detlev T. Tartsch einen Umsatz von rund einer Mio. Euro erzielt.

Die Kunden kommen hauptsächlich aus den Regionen Würzburg, Bamberg, Bayreuth und Nürnberg. Etwa drei Viertel der Bestellungen werden an fränkische Adressen verschickt, die übrigen Lieferungen gehen in die „Diaspora“, etwa nach München, Berlin oder Hamburg, wo Exilfranken mit Artikeln aus dem rot-weißen Sortiment gegen ihr Heimweh ankämpfen.

Neben den Privatkunden ist die Gastronomie für Tartsch eine wichtige Zielgruppe. Er will erklärtermaßen die weiß-blauen Rauten aus fränkischen Wirtschaften verbannen, im Rücken eines Aischgründer Karpfen habe ein blau-weißer Preis-Picker nichts verloren: Für Karpfen, Schäufele und andere fränkische Spezialitäten gebe es nur ein angemessene Farbkombination: rot-weiß. Den gewerblichen Abnehmern aus der Gastronomie bietet der Frankenland-Versand ein umfangreiches Sortiment, das von der Serviette über Gläser, Geschirr, Dekoration und Festausstattung bis zur Bekleidung reicht.

Detlev T. Tartsch will aber nicht nur die fränkische Identität stärken, sondern auch die regionale Wirtschaft: „Wenn möglich, werden unsere Artikel in Franken hergestellt.“ Der Marketing-Fachmann, der den Frankenland-Versand nach einer jahrzehntelangen Karriere in der Werbebranche als „Unruhestands-Projekt“ vorantreibt, will aber auch das Informationsdefizit über fränkische Geschichte und Tradition bekämpfen: Seine Tischsets sind mit dem Text der Frankenhymne, einem fränkischen Wörterbuch oder mit Geschichtslektionen bedruckt, etwa über die Bedeutung des Fränkischen Reichskreises, der von 1500 bis 1806 eine wichtige Rolle im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation spielte.

Autor/in: 
aw.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2012, Seite 82

 
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