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Neugeschäft in Mittelfranken boomt

Am Immobilienmarkt sind die Preise für gebrauchte Häuser und Wohnungen bayernweit um sieben Prozent gestiegen – eine Folge vor allem der Finanzkrise mit der zunehmenden Flucht in die Sachwerte, in das "Beton-Gold".

Dies gilt nach Auskunft der Bayerischen Landesbausparkasse (LBS) im Regierungsbezirk Mittelfranken vor allem für die Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach. Im Mittelfeld liegen die Landkreise Ansbach, Nürnberger Land und Roth. Günstiger sind Immobilien u.a. in den Landkreisen Neustadt/Aisch - Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen.

Der bayerische LBS-Chef Dr. Franz Wirnhier zeigte sich bei einer Pressekonferenz in der Sparkasse Erlangen zuversichtlich, das hohe Niveau beim Neugeschäft von 2011 (250 000 Verträge mit 8,3 Mrd. Euro) auch in diesem Jahr erreichen zu können. Mittelfranken steuerte im vergangenen Jahr knapp

37 000 Verträge mit einem Volumen von 1,08 Mrd. Euro bei. Die Zuversicht wird getragen vom Neugeschäft des ersten Halbjahres 2012, das in Mittelfranken bereits fast 27 000 Verträge (plus 32 Prozent) mit einem Volumen von 653 Mio. Euro (plus zwölf Prozent) gebracht hat.

Wirnhier wies vor allem auf die Vorteile hin, die eine Verknüpfung von Bausparen mit der staatlichen Wohn-Riester-Förderung bringe. Es werde noch nicht hinreichend wahrgenommen, dass über die Dauer einer Immobilienfinanzierung Vorteile von mehreren 10 000 Euro möglich seien.

Zusätzlichen Rückenwind erhofft sich die LBS von der Einführung einer neuen Tariffamilie, die Bauspardarlehen mit einem Nominalzins von unter drei Prozent realisiert.

Eine weiter wachsende Bevölkerungszahl und immer mehr Single-Haushalte lassen den Bedarf an Wohnflächen stark ansteigen, was auch in Mittelfranken zu einer deutlichen Belebung der Baugenehmigungen (rund 5 300 Wohnungen, plus fünf Prozent) und Fertigstellungen (4 500 Wohnungen, plus 36 Prozent) geführt hat.

In Bayern profitieren neben den Ballungszentren München und Nürnberg vor allem auch die Großstädte Regensburg und Ingolstadt. Die Aussage, dass der Raum Erlangen zu den besonders gefragten Immobilienstandorten in Bayern und auch in Deutschland zählt, unterstrich Vorstand Walter Paulus-Rohmer von der gastgebenden Sparkasse mit Hinweis auf die im bayerischen Vergleich überdurchschnittlichen Immobilienpreise.

Bausparverträge können auch zur energetischen Modernisierung herangezogen werden, wobei Wirnhier in diesem Zusammenhang direkte Zuschüsse von der öffentlichen Hand fordert, um die Energiewende gelingen zu lassen.

Der LBS-Chef sieht für eine vollständige energetische Sanierung eine finanzielle Größenordnung von 50 000 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und von 200 000 Euro für Mehrfamilienhäuser als realistisch an. Daraus ergebe sich ein Modernisierungspotenzial in Bayern von insgesamt 120 Mrd. Euro. Davon würden allein 17 Mrd. Euro auf Mittelfranken entfallen, wo fast 70 Prozent der Wohngebäude älter als 30 Jahre sind.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 105

 
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