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Editorial

Verantwortlich handeln

Selten wird ein Begriff so missverstanden wie „Corporate Social Responsibility“, kurz CSR. Man denkt an Sponsoring Aktionen, an bürgerschaftliches Engagement, an soziale Aktivitäten der Betriebsangehörigen. Dabei ist CSR viel einfacher und gleichzeitig viel schwieriger:

Es geht um die Art und Weise der Gewinnerzielung eines Unternehmens, es geht um verantwortungsvolles Handeln im unternehmerischen Kerngeschäft. Und schon wird es kompliziert: Unternehmen stehen im gnadenlosen Wettbewerb, im Ringen um den nächsten Auftrag sind Anstand und Moral selten die zündenden Argumente. Und oft genug entscheiden auch die Kunden nach sehr kurzsichtigen Kriterien über ihren nächsten Einkauf.

Ist der Ehrliche am Ende immer der Dumme? Beim langfristigen Aufbau von Vertrauen in ein Produkt oder ein Unternehmen sieht es anders aus. Gerade weil so viele Menschen unserem Wirtschaftsgeschehen misstrauen, sind verantwortungsvolles Denken und Handeln enorm wichtige Faktoren in der Unternehmensstrategie. Auch Marktkritiker räumen ein, dass es einen sensiblen Markt der Unternehmensreputation gibt, der Fehlverhalten immer schneller aufdeckt und bestraft.

Was gilt es zu tun? Ein/e CSR-Verantwortliche/r im Unternehmen nimmt sich alle relevanten Prozesse des Kerngeschäfts vor und ermittelt in jeder Prozessstufe die Anfälligkeit für unsauberes Gebaren. Womöglich müssen hier selbst Zulieferer von Subunternehmern bedacht werden. Keine leichte Aufgabe, die wir deshalb in Kürze mit einem Weiterbildungsangebot „CSR-Manager“ unterstützen. Die Transparenz unseres Tuns nimmt dank Internet dynamisch zu, es gibt nur einen wirksamen Schutz vor ungerechtfertigten Anschuldigungen: verantwortlich handeln.

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2013, Seite 3

 
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