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Sylvania

Mit LED-Röhren in die Zukunft

Die Lichtindustrie steckt in einem Umbruch: LED-Röhren versprechen einen stark wachsenden Markt, in dem neben Neuanbietern auch alteingesessene Hersteller rechtzeitig die Weichen stellen müssen. Havells Sylvania sieht sich dabei mit seinem Standort in Erlangen-Frauenaurach richtig aufgestellt. Die indischen Eigner investierten rund 300 000 Euro in moderne Produktionsabläufe, durch die im laufenden Jahr die zurzeit noch händische Herstellung von rund 200 000 Röhren der neuesten Generation ermöglicht wird. Ab 2014 soll die Produktion um das Fünffache gesteigert werden. „Die Leuchtstoffröhren werden kurz- und mittelfristig noch ihre Marktberechtigung haben, doch mit den LED-Röhren sind die Weichen für die Zukunft gestellt. Das gibt uns Sicherheit“, erklärte Werkleiter Ralf Hermanns.

Die jetzt aufgenommene LED-Produktion der Havells Sylvania Germany GmbH steht am bisherigen Ende einer 1969 begonnenen Wegstrecke durch manches Wellental. In den besten Zeiten waren in dem 55 000 Quadratmeter großen Komplex an der Graf-Zeppelin-Straße in Frauenaurach rund 1 000 Mitarbeiter tätig. Nach früheren Übernahmen durch die Konzerne GTE (USA) und Osram kaufte im April 2007 der indische Leuchtmittel-Hersteller Havells die SLI Lichtsysteme für 227 Mio. Euro. Kurzarbeit, die Einstellung der Nachtschicht, Entlassungen und fehlende Übernahme der Auszubildenden – alles offenbar wegen permanenter Absatzschwäche – sorgten in den folgenden Jahren für manche Hiobsbotschaften. Der Niedergang scheint jetzt gestoppt, der Weg in eine bessere Zukunft ist vorgezeichnet.

In Erlangen sind heute etwa 200 technische und 60 Vertriebsmitarbeiter zur Herstellung von LED-Produkten tätig – zum einen Massenartikel für Elektriker und Installateure, zum anderen Sonderanfertigungen für Aquarien, Solarien, Flugzeuge, Landebahnen, zur Insektenvernichtung und Keimtötung sowie hochsensible UV-Photozellen als Flammendetektoren in Kraftwerken und Flugzeugturbinen. Die LED-Röhren gelten mit einer Lebensdauer von etwa 40 000 Betriebsstunden (entspricht einer Nutzung von fünf Jahren rund um die Uhr) als langlebig, zudem benötigen sie keine Aufwärmphase, blenden nicht, erzielen eine hohe Lichtausbeute, arbeiten völlig geräuschlos und bedürfen nur wenig Wartung. Zudem halten sie extremen Temperaturen zwischen minus 30 und plus 50 Grad Celsius stand und verfügen über einen ausgezeichneten Farbwiedergabeindex. In Frauenaurach werden Modelle mit einer Lichtleistung von 1 200, 2 600 und 3 200 Lumen und einer Leistungsaufnahme von elf, 26 und 32 Watt hergestellt. Sie können gegenüber den herkömmlichen linearen Leuchtstoffröhren mit magnetischen Vorschaltgeräten, die hauptsächlich in Produktions- und Lagerhallen oder auch in Parkhäusern im Einsatz sind, ganz einfach ersetzt werden. Dabei ist lediglich der Starter zu wechseln.

Der indische Mutterkonzern gehört zu den weltweit führenden Komplettanbietern von professionellen Beleuchtungssystemen. Er setzt heute mit 8 000 Mitarbeitern 1,25 Mrd. US-Dollar um, ist in 50 Ländern aktiv und betreibt 18 Produktionsstätten. Der Standort in Frauenaurach, der einzige in Deutschland, gilt als eine der Innovationsschmieden des weltweit operierenden Konzerns.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2013, Seite 82

 
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