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Editorial

Kultur für wenige?

Vor langer Zeit gab es eine heftige Diskussion in Nürnberg: Für wen arbeitet der städtische Kulturbetrieb? Für einige wenige elitäre Opernbesucher, für ein paar unverbesserliche Konzertfreunde, die sich nicht mal durch die Segnungen des Privatfernsehens von ihrer Leidenschaft abbringen lassen? Oder für die vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger, denen man diesen abgehobenen Kunstgenuss vermeintlich nicht zumuten kann?

Diese Diskussion gehört zum Glück längst der Vergangenheit an. Heute gibt es in Stadt und Region Nürnberg so viele anspruchsvolle Jugendkulturprojekte wie noch nie, eine Vielzahl von privaten und öffentlichen Initiativen fördert das kulturelle Engagement von jungen Menschen – auch unsere IHK. Zur Verwunderung mancher Schulpolitiker stellt man fest, dass pfiffige Kulturpädagogik das gesamte Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler hebt – ein Segen in Erwartung des drohenden Fachkräftemangels.

Kultur für wenige hat als Reizthema ausgedient, Kultur für alle wird aber nur möglich, wenn auch Spitzenkultur überzeugend gefördert wird. Deshalb gibt es hoffentlich bald wieder eine heftige Diskussion in Nürnberg: Brauchen wir eine Konzerthalle mit internationalem Format? Für die wenigen Konzertfreunde? Oder für die vielen jüngeren und älteren Menschen, deren Horizont eben nicht bei Dschungelcamp & Co. endet? Sagen wir Ja zu einem der wertvollsten Projekte für unsere gemeinsame Zukunft!

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2013, Seite 3

 
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