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IHK-AnwenderClub

Mehr Rohstoffe aus Recycling

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat den neuen AnwenderClub „Sekundärrohstoffwirtschaft“ eingerichtet. Der AnwenderClub will die Entsorgungsbranche in Nordbayern stärker vernetzen.

Ein weiteres Ziel ist eine intensivere Zusammenarbeit mit den Hochschulen, um Innovationen in der Recycling-Wirtschaft voranzubringen. Dr.-Ing. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation|Um-welt, gab das Motto vor: „Mehr Rohstoffe aus Recycling.“ Auf diese Weise könnte in regionalen Kreisläufen die Versorgung der Industriebetriebe mit Rohstoffen verbessert werden.

Zum ersten Treffen des AnwenderClubs waren im Juni Unternehmer aus der ganzen Metropolregion Nürnberg in die IHK gekommen. Dabei stand das Thema „Rohstoffgewinnung durch Kreislaufwirtschaft in der Praxis“ im Mittelpunkt, insbesondere ging es um die praktischen Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das im letzten Jahr neu strukturiert wurde.

Rechtsunsicherheit für Entsorger

Rainer Hofmann, Geschäftsführer der Friedrich Hofmann Betriebsgesellschaft mbH & Co. in Büchenbach und Vizepräsident des Verbands der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS), und Johannes Gritz, Geschäftsführer der Nürnberger Durmin Entsorgung und Logistik GmbH, berichteten über die veränderten Rahmenbedingungen für gewerbliche Entsorgungsunternehmen, vor allem über eine zunehmende Rechts- und Planungsunsicherheit.

In der Praxis gebe es in Nordbayern große Unterschiede bei der Qualität der Zusammenarbeit zwischen Entsorgungsbetrieben und Kommunen. Dr. Klaus Köppel, Leiter des Nürnberger Umweltamtes, stellte die neuen Aufgaben für die Kommunen dar, denen nun gleichermaßen eine Rolle als Überwachungsorgan und als öffentlich-rechtlicher Entsorger (örE) zugewiesen worden sei. Nach Worten Hofmanns brächten sich viele Kommunen selbst in die missliche Lage, „gleichzeitig Spieler und Schiedsrichter“ zu sein. Nach Ansicht der anwesenden Entsorger führt das Kreislaufwirtschaftsgesetz zu einer Wettbewerbsverzerrung durch die Kommunen.

Zudem werde die Gewinnung von Rohstoffen aus Recycling-Prozessen – die eigentlich ein wichtiges Ziel des Gesetzes ist – in der Praxis unterbunden. Dies könnte vor allem dann zu einem Problem für die bayerische Industrie werden, wenn die Rohstoffpreise weiter stark steigen und es zu Engpässen bei der Rohstoffversorgung kommen sollte.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2013, Seite 44

 
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