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Hofmann Personal

Zeitarbeit im In- und Ausland

Während die Entwicklung der Zeitarbeitsbranche im vergangenen Jahr insgesamt leicht rückläufig war, konnte die I.K. Hofmann GmbH in Nürnberg den Rekordumsatz von 2011 noch einmal leicht auf 569 Mio. Euro steigern.

Die geschäftsführende Gesellschafterin Ingrid Hofmann führte dies u.a. darauf zurück, dass man sich in der Personalüberlassung auf die höheren Qualifikationen konzentriert und neue Kunden in der Automobilbranche gewonnen habe. Das Plus resultierte insbesondere aus Zuwächsen in Deutschland und Tschechien, wobei auf dem Inlandsmarkt der Ausbau der Aktivitäten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zum Wachstum beitrug. Stabil entwickelten sich die Geschäfte in Großbritannien und Österreich. Das rückläufige Geschäft in den USA wurde in diesem Jahr durch eine weitere Niederlassung in Houston, Texas, wieder auf Spur gebracht.

Insgesamt beschäftigte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2012 durchschnittlich 19 900 Mitarbeiter, davon 15 300 in Deutschland und davon wiederum knapp 2 400 in Mittelfranken. Darin enthalten sind auch die bundesweit 450 internen Verwaltungskräfte, von denen 55 in der Nürnberger Zentrale tätig sind. Das Verleihpersonal besteht etwa zu einem Drittel aus gewerblichen Hilfskräften, die ungelernt sind oder eine branchenfremde Qualifikation haben. Das zweite Drittel stellen gut qualifizierte Fachkräfte, der Rest sind kaufmännische Zeitarbeiter, von denen knapp jeder zehnte beispielsweise ein BWL- oder Ingenieurstudium hat. Gerne würde Hofmann mehr Ingenieure einstellen, diese hätten jedoch bisweilen Vorbehalte gegenüber der Zeitarbeit. Deshalb werde über die Gründung einer speziellen Tochterfirma nachgedacht.

Sehr ernst nimmt Hofmann, die auch Vizepräsidentin des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP) ist, die immer wieder aufkommende Kritik an ihrer Branche. Den Vorwurf des Lohndumpings sieht sie jedoch als erledigt an, seit im vergangenen Jahr mit den Gewerkschaften Branchentarifzuschläge vereinbart wurden. Je nach Wirtschaftszweig können Zeitarbeiter so auf bis zu 90 Prozent des Lohnniveaus im Kundenunternehmen kommen. Ärgerlich sind aus Hofmanns Sicht Firmen der Personalüberlassung, die den regulären Lohnanspruch ihrer Mitarbeiter um Kleidergeld und Ähnliches kürzen. In ihrem Haus verdienen 95 Prozent der Zeitarbeitsmitarbeiter mehr als die geltende Lohnuntergrenze. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen über das gesetzliche Maß hinaus im Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie für die Qualifikation der Mitarbeiter. Mit dem TÜV Rheinland wurde ein Modul für branchenfremde Beschäftigte erarbeitet, bei denen das erlernte Wissen bei einem Einsatz nachträglich geprüft und bei Erfolg per Zertifikat für die Weiterqualifizierung bestätigt wird.

Deshalb sei eine Tätigkeit bei Hofmann Personal für viele Interessenten aus dem In- und Ausland attraktiv. Aktuell gebe es 80 000 Online-Bewerbungen. In Polen, wo im Raum Kattowitz schon seit Jahren Personal für Deutschland rekrutiert wird, habe man die Personalsuche erfolgreich verstärkt. „Wir profitieren dort von unserem guten Namen“, so Hofmann. Auch in Griechenland und Italien könne man, anders als in Spanien, neue Mitarbeiter gewinnen.

Für das laufende Jahr rechnet Hofmann mit dem gleichen Umsatz wie im Vorjahr. Eine Voraussetzung dafür sei, dass die deutschen Kfz-Premiumhersteller nicht von der Absatzflaute im Markt erfasst werden. Auf der Agenda neuer Standorte steht u.a. Neumarkt i.d. Oberpfalz. Mittelfristig hat Hofmann auch die Automobilstandorte Südafrika und Brasilien im Blick.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2013, Seite 58

 
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