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Haus der Wirtschaft

Start des Bauprojekts am Hauptmarkt

Im Juni beginnt die Generalsanierung mit Teilneubau des IHK-Gebäudes. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2017 zieht die IHK ins Interimsquartier im Nürnberger Loftwerk.

Wir sehen uns als verantwortungsbewussten Teil der Stadtgesellschaft und wollen einen Beitrag für die Entwicklung der Nürnberger Altstadt leisten“, erklärte IHK-Präsident Dirk von Vopelius bei einem Pressegespräch zum aktuellen Stand des Bauprojekts. Das „Haus der Wirtschaft“ wird nach der geplanten Fertigstellung im Herbst 2017 eine Fläche von über 10 000 Quadratmetern umfassen (derzeit ca. 6 000).

Dies kommt zum einen den Mitarbeitern und den Besuchern zugute, denen mehr Platz für Arbeiten, Besprechungen und Veranstaltungen zur Verfügung steht. Zum anderen wird das Haus wie bisher Geschäfte und zusätzlich eine öffentlich zugängliche Gastronomie mit Außenbestuhlung beherbergen. Der bisherige Innenhof wird überdacht, sodass ein großes Foyer entsteht, das auch für Veranstaltungen mit rund 400 Besuchern genutzt werden kann. Armin Behles vom Berliner Architekturbüro Behles & Jochimsen hob ausdrücklich hervor, dass die IHK als Bauherr ein offenes Haus in der Sebalder Altstadt schaffe.

Die IHK investiert 27,5 Mio. Euro in die Bauarbeiten, hinzu kommen 6,4 Mio. Euro für Projektkosten wie Umzug und Miete im Übergangsquartier. Zudem wurde ein Sicherheitsaufschlag von 5,5 Mio. Euro angesetzt, z.B. für Inflation und unerwartete Kostensteigerungen.

IHK-Präsident von Vopelius erklärte, die Vollversammlung habe sich aus mehreren Gründen für die Generalsanierung mit Teilneubau entschieden: Die IHK wolle am 450 Jahre alten Traditionsstandort mit seiner einzigartigen Lage und optimalen Erreichbarkeit festhalten. Deshalb sei die kostengünstigere Variante eines Neubaus an einem anderen Standort verworfen worden. Geprüft worden sei auch die Möglichkeit einer Sanierung ohne Teilabriss, für die rund zehn Mio. Euro zu veranschlagen wären, die aber die grundlegenden Probleme des Gebäudes nicht gelöst hätte.

Dazu zählte von Vopelius u.a. die schlechte Bausubstanz aus der Nachkriegszeit, die verwinkelten und nicht barrierefreien Gebäudeteile und die nicht mehr zeitgemäßen Bürostrukturen. Deshalb werden die denkmalgeschützten Gebäudeteile behutsam saniert (Gebäude mit dem Kaufmannszug gegenüber dem Rathaus und Saalgebäude an der Winklerstraße) und die beiden anderen parallelen Gebäudeteile abgetragen und neu errichtet.

Bei der mittlerweile zweiten Informationsveranstaltung für die Nachbarn in der Sebalder Altstadt und weitere Interessenten sagten Präsident Dirk von Vopelius und Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch zu, dass man zahlreiche Anstrengungen unternehme, um die Belastungen durch das große Bauvorhaben so gering wie möglich zu halten. Der Baulärm soll durch Abbruch zum Innenhof hin minimiert werden, die Staubbelastung soll durch kontrollierten Rückbau ohne Abrissbirne und durch die Befeuchtung der Abbruchbereiche möglichst eingedämmt werden. Setzungen und Beschädigungen an benachbarten Gebäuden sollen durch Unterfangungen, Sicherungen des Tragwerks und schonende Verfahren der Gründung vermieden werden, wie Architektin Barbara Ottmann vom Nürnberger Planungsbüro Ganzwerk ausführte.

Einrichtung der Baustelle

Eine Herausforderung für die Planer ist in dem eng begrenzten Altstadtbereich die Einrichtung der Baustelle. Dies war auch der Grund, warum drei Bäume in der Waaggasse gefällt werden mussten. Präsident von Vopelius sagte zu, selbstverständlich würden nach Abschluss der Baumaßnahme wieder Anpflanzungen vorgenommen, die über die städtischen Vorgaben hinausgehen werden: „Es wird mehr Grün als vorher da sein.“ Rücksicht nehme man auch auf die Großveranstaltungen in der Altstadt, insbesondere Christkindlesmarkt, Blaue Nacht und Bardentreffen; in dieser Zeit werde der Bauzaun teilweise zurückverlegt.

Beschlossen hat die Vollversammlung in ihrer letzten Sitzung auch den Erwerb des Gebäudes in der Winklerstraße 24, das unmittelbar an den IHK-Gebäudekomplex angrenzt. Die IHK hatte schon seit den 1980er Jahren immer wieder Interesse an einem Ensembleschluss mit dem Nachbargebäude gezeigt. Erst jetzt hat der bisherige Eigentümer den Verkauf angeboten, sodass es zum Vertragsabschluss kam. Die IHK wird die bestehenden Mietverhältnisse weiterführen.

Eine Einbeziehung in die Baumaßnahme „Haus der Wirtschaft“ ist nicht vorgesehen. Das Gebäude Winklerstraße 24 ist nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nur bis zum zweiten Stock wieder aufgebaut worden. Die geplanten Trauf- und Firsthöhen des neuen „Hauses der Wirtschaft“ berücksichtigen eine mögliche Rekons-
truktion des Gebäudes Winklerstraße 24. Dazu gibt es jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Planungen.

Umfassende Informationen zum „Haus der Wirtschaft“ sind unter www.ihk-nuernberg.de/hdw abrufbar. Dort kann man sich auch in einen Mail-Newsletter eintragen, der über aktuelle Entwicklungen des Bauprojekts informiert.

Der Zeitplan

  • April/Mai 2014:
    Umzug der IHK ins Interimsquartier Loftwerk
  • Juni bis Oktober 2014:
    Abbrucharbeiten
  • September 2014:
    archäologische Grabungen
  • Mai 2015:
    Beginn Rohbau
  • Herbst 2017:
    geplante Fertigstellung

IHK zieht um – Interimsquartier im Loftwerk

Von Mitte April bis Mitte Mai 2014 ziehen alle Geschäftsbereiche der IHK Nürnberg für Mittelfranken in das Interimsquartier im Loftwerk in Gibitzenhof um. Ab dem 16. Mai bis zur Fertigstellung des Hauses der Wirtschaft im Herbst 2017 lautet die Adresse:

IHK Nürnberg für Mittelfranken
Loftwerk
Ulmenstraße 52
90443 Nürnberg

Für die Kunden ist die IHK auch während des Umzugs erreichbar. Im Interimsquartier bleiben alle Telefon- und Fax-Nummern sowie alle E-Mail-Adresse bestehen. Auch die Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (AkA) wird dort wie bisher unter einem Dach mit der IHK untergebracht. Die Anerkennungsstelle für ausländische Bildungsabschlüsse (IHK-FOSA) ist bereits seit ihrer Gründung vor zwei Jahren im Loftwerk ansässig.

Das Loftwerk entstand aus den ehemaligen „Vereinigten Fränkischen Schuhfabriken“. Der Komplex besteht aus vier Teilen und liegt direkt am Stadtring Süd. Andere Mieter im Loftwerk sind MAN, Funkhaus Nürnberg, IBIS Hotel, Gaststättenbetriebe Kurt Lilly, Shoptimax und zahlreiche weitere Firmen. Im Loftwerk setzt die IHK ein offenes Bürokonzept um, das später auch auf das Haus der Wirtschaft am Hauptmarkt übertragen wird. Die wesentlichen Ziele:

  • transparente und effiziente Arbeitsvorgänge
  • direkte Kommunikation zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen
  • einladende und zeitgemäße Büroräume
  • flexible Gestaltung der Arbeitsprozesse

Umzugswochen

  • Geschäftsbereich Berufsbildung, EDV, Hauptgeschäftsführung:
    Mitte April (KW 16)
  • Geschäftsbereiche Innovation/Umwelt und International, Personalabteilung:
    Ende April (KW 17)
  • Kundenservice:
    Ende April (KW 18)
  • Geschäftsbereiche Standortpolitik, Recht/Steuern, Kommunikation:
    Anfang Mai (KW 19)
  • Geschäftsbereich Zentrale Dienste:
    Mitte Mai (KW 20)
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2014, Seite 46

 
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