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Deutsche Hefewerke

Traditionsmarke behauptet sich

Deutschlands älteste Hefefabrik, die Deutschen Hefewerke GmbH (DHW), prägt den Nürnberger Stadtteil Buch: Der hohe Schornstein ist weit über das Knoblauchsland hinaus zu sehen und je nach Windrichtung riecht man die Hefe im ganzen Ort.

Ihren Ursprung hat die Fabrik im Jahr 1840, als Johann Michael Bast die stillgelegte Schnapsbrennerei wieder zum Leben erweckte, 15 Jahre später begann er mit der Herstellung von Backhefe. Noch heute ist die DHW in der Gegend als „Bast“ bekannt. Vertrieben wird die Hefe bundesweit und im europäischen Ausland. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte DHW einen Umsatz von 23 Mio. Euro und beschäftigte 78 Mitarbeiter, darunter vier Auszubildende.

Auch nach fast 160 Jahren und mehrmaligem Besitzerwechsel (darunter eine deutsche, britische und australische Gesellschaft) sei das Beschäftigungs- und Umsatzniveau stabil, so Geschäftsführer Dr. Thomas Dellweg. Dennoch bereiten ihm die steigenden Kosten und sinkenden Erlöse Sorgen. Vor allem das Verpackungsmaterial und die Rohstoffe wie Melasse werden teurer. „Ein sehr spezielles Thema“ seien die Energiekosten. Konkret geht es dabei um die Ökostrom-Umlage gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Als Firma mit einer stromintensiven Produktion ist die DHW von ihr befreit. Dellweg hofft, dass dies auch so bleibt, zumal ausländische Wettbewerber rund 40 Prozent weniger für den Strom bezahlen müssten. Parallel dazu gehe der Preisverfall für Hefe am Markt weiter. Verantwortlich seien Importe aus Polen, der Türkei und der Ukraine.

Um dieser Entwicklung zu begegnen, setzt Dellweg auf Qualität, Service und Termintreue. Auch die Auslastung des Betriebs soll erhöht werden. Um die Qualität im Unternehmen zu erhalten, bildet die DHW seit zehn Jahren zusammen mit dem Mutterkonzern, der Schweizer Indawisa Holding AG, Fachkräfte für Lebensmitteltechnik aus. Für die Auszubildenden hat diese Verbindung einen großen Vorteil: Sie können Erfahrungen bei den Schwesterfirmen sammeln und erhalten einen Einblick in andere Facetten der Lebensmittelindustrie. Nach der Ausbildung wurde bisher jeder Azubi übernommen. Einige Mitarbeiter sind schon seit mehr als 40 Jahren im Unternehmen.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2014, Seite 84

 
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