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Südwestpark

Park der Pioniere

Der Südwestpark ist einer der erfolgreichsten Gewerbeparks im Großraum Nürnberg. Geschäftsführer Daniel Pfaller beansprucht die „Pionierrolle als erster großer Gewerbepark“.

Die Idee zu einem Gewerbepark brachte damals der Eigentümer, der Regensburger Unternehmer Johann Vielberth, aus den USA mit und investierte in der Noris. Auf einem 14 Hektar großen Brachland direkt an der Autobahnausfahrt der Südwesttangente sind seit den 1990er Jahren 190 000 Quadratmeter Mietflächen entstanden. Rund 230 Unternehmen beschäftigen gut 7 500 Mitarbeiter, die Auslas-
tung liege bei 95 Prozent, so Daniel Pfaller, Geschäftsführer der Süd-West-Park Management GmbH. Mit dieser Fluktuationsreserve gebe es für vorhandene Betriebe immer genug Platz, um zusätzliche Flächen anzumieten oder Flächen zu reduzieren. Er illustriert dies exemplarisch an den langjährigen Mietpartnern Festo und BW Verlag, die ihre Verträge aktuell langfristig verlängert haben. Ihre lange Präsenz resultiere auch aus der Möglichkeit, die Flächengröße über all die Jahre relativ flexibel anpassen zu können.

Eine schwierige Zeit gab es um die Jahrtausendwende. Mit börsennotierten New Economy-Firmen wie WWL oder Bintec erlebte der Südwestpark zunächst eine Boomphase. In den ersten zehn Jahren investierte der Betreiber rund 250 Mio. Euro in das Areal. Der Schwerpunkt auf Multimedia- und Kommunikationsdienstleister und ein Mix bestehend aus dem Großmieter Telekom und aufstrebenden Start-Ups schien mehr als vielversprechend. Der Eigentümer hielt sogar schon nach einer weiteren Fläche Ausschau, um in der Nürnberger Region einen zweiten Gewerbepark nach dem Muster des Südwestpark aufzubauen. Das Platzen der dot.com-Blase ließ das Vorhaben aber wieder in der Schublade verschwinden. Die Anzahl der Mieter und die Fläche schrumpften. Heute verweist Pfaller, der die Geschäfte seit fünf Jahren führt, auf einen ausgewogenen Branchenmix: Die Informations- und Kommunikationstechnik kommt als größte Sparte auf 23 Prozent, gefolgt von der Sparte Textil, Sport, Mode mit 16 Prozent. Internationale Player, wie die Direktbank ING DiBa, der Kommunikationsdienstleister Telefonica O2 oder das Mess- und Prüftechnikunternehmen GossenMetrawatt sind ebenso präsent wie junge Start-ups.

Passend für Jungunternehmen gibt es das sogenannte Full-Service-Office, bei denen sie sich Besprechungsräume und Teeküche teilen. Auf den Mietflächen lassen sich nahezu alle Arbeitsabläufe oder technischen Anforderungen umsetzen: vom ruhigen Kreativbüro mit Blick ins Grüne bis hin zur Medizintechnik, die eine entsprechende Bodenableitfähigkeit, Energieversorgung oder Datenanbindung verlangt. Realisiert wurden auch komplexe Projekte wie Rechen-, Forschungs- oder Laborzentren ebenso wie E-Commerce-Plattformen oder große Praxen und Kliniken. Für Finanz- oder Softwarehäuser werden besonders abgesicherte Räume bereitgestellt, während sich die Atrien-Höfe für Präsentationen, Kundentage oder Vertriebstreffen anbieten. Im Trend sieht Pfaller Großraumbüros, die mit Kommunikations- und Kaffeeinseln sowie Schreibtischen für mehrere Nutzer rund 30 Prozent der Bürofläche einsparen.

Die Stadt in der Stadt

Die einstige Idee eines stadtteil- und parkähnlichen Wirtschaftsstandortes ist längst Realität: Parkhäuser mit rund 4 000 Stellplätzen sind dicht zugewuchert, Bäume in den Himmel gewachsen, Bänke an Wasserflächen locken zum Verweilen. Der Südwestpark ist eine „Stadt in der Stadt“, zahlreiche Geschäfte und Dienstleister haben sich angesiedelt – von der Ladenpassage, über Kinderkrippe, Praxen und Therapeuten bis hin zu Gastronomie-, Freizeit- und Wellness-Angeboten. Ein öffentliches Casino bietet einen preisgünstigen Mittagstisch, das integrierte Hotel stellt Tagungsräume bereit. Besonders stark mit rund 2 000 Pendlern täglich wird die S-Bahn-Haltestelle „Südwestpark“ angenommen, von wo man den Hauptbahnhof in sechs Minuten erreicht. Zum „Mobilitätskonzept“ gehören auch Norisbike-Leihfahrräder, ein neuer Taxi-Stand sowie eine Flinkster-Carsharing-Station.

„Wenn wir etwas brauchen, können wir das machen“, beschreibt der gelernte Bankkaufmann und Betriebswirt Pfaller die Vorteile eines langfristig orientierten Managements. Gerade im Vergleich mit anderen Anbietern wolle man „Innovationsführer bei Angeboten für eine zeitgemäße Work-Life-Balance“ sein. Gute Tradition ist mittlerweile die Laufveranstaltung Fun-Run mit anschließendem Sommerfest, bei dem in diesem Jahr rund 1 800 Teilnehmer starteten. Der Überschuss aus den Startgebühren kam als Spendenbetrag von 2 000 Euro der Nürnberger Bürgerstiftung zugute.

Auch hinter den Kulissen wird am Business-Standort Jahr für Jahr investiert. Über zwei Photovoltaikanlagen fließt Energie in den technischen Betrieb der Immobilien. Zugleich führen Fernwärme, verbrauchsmindernde Armaturen, umweltschonende Reinigungsmethoden und die Steuerungstechnik für Klimatisierungs-, Schließ- oder Beleuchtungssysteme zu Effizienzgewinnen. Durch Dämmung und sparsamere Heizungspumpen entfallen über 271 000 Kilo Kohlendioxid. Nach und nach soll die Beleuchtung auf LED umgeschaltet werden, was nicht nur die Umwelt sondern auch die Strom- und Wartungsrechnungen entlastet.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2014, Seite 86

 
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