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Bayernhafen Nürnberg

Das Gut sucht sich den besten Weg

Bayernhafen_Containertransport © Hafen Nürnberg Roth GmbH

Die Bayernhafen-Gruppe ist ein wichtiger Motor für die regionale Wirtschaft und hat große Beschäftigungswirkung.

Der Bayernhafen Nürnberg und der Bayernhafen Roth, die zusammen mit den Hafen-Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Regensburg und Passau zur Bayernhafen Gruppe gehören, verzeichneten beim Güterumschlag im Jahr 2016 ein leichtes Plus von 1,7 Prozent. Über alle Transportarten hinweg wurden insgesamt knapp 16 Mio. Tonnen umgeschlagen, wobei Lkw und Bahn leicht zulegen konnten, der Schiffumschlag verzeichnete hingegen einen Rückgang. Hafen-Geschäftsführer Alexander Ochs, der am 1. Januar die Nachfolge von Harald Leupold antrat, gibt allerdings zu bedenken, dass der Wert der Güter stark variieren kann. Die Tonnage allein sei nicht das entscheidende Kriterium, denn es gebe einen erheblichen Unterschied zwischen einer Ladung mit Erde und einem sogenannten Schwerguttransport von Großtransformatoren. So stemmte der Bayernhafen Roth mit dem Transport eines Modul-Krankenhauses nach Norwegen ein Großprojekt: Die Einzelteile wurden über Monate mit Schwerlast-Lkw nach Roth transportiert, dort zwischengelagert und dann per Kran auf insgesamt 31 Binnenschiffe umgeschlagen. Ein weiteres anspruchsvolles Projekt war auch die Verschiffung von zwei 400-Tonnen-Transformatoren des Siemens Transformatorenwerks Nürnberg nach Dubai Anfang des Jahres. Insgesamt sei der Schwergutumschlag im Jahr 2016 um knapp 50 Prozent gestiegen.

Wichtig ist für Ochs auch die Weiterentwicklung der Standorte. Die Bayernhafen Gruppe investierte 2016 rund 1,68 Mio. Euro in den Nürnberger Hafen – insbesondere in die Infrastruktur. Für 2017 plant sie an den Standorten Nürnberg und Roth Investitionen von circa 2,2 Mio. Euro – wiederum in die Infrastruktur und die Optimierung der technischen Ausstattung. Die Flächennutzung stellt dabei eine besondere Herausforderung dar: Nachdem die Süd-Erweiterung des Hafengebiets vom Nürnberger Stadtrat nicht genehmigt wurde, stehen in Nürnberg nur noch zehn Hektar für Erweiterungen zur Verfügung – in Roth sind es zwei. Dem Platzmangel begegnen möchte Ochs mit einem neuen Parkraumkonzept. Ein hohes, gemeinsames Parkhaus für mehrere Firmen soll Flächen freimachen. Sind auch diese vergeben, könnte auf einen derzeit in den USA zu beobachtenden Trend zurückgegriffen und in die Höhe gebaut werden.

Bayernhafen Nürnberg und Bayernhafen Roth bleiben wichtige Motoren für Wirtschaft und Beschäftigung in der Region, so eine aktuelle Studie. Auf einer Gesamtfläche von 343 Hektar (davon Roth ca. sechs Hektar) sind insgesamt rund 200 Unternehmen angesiedelt, die zusammen über 6 700 Mitarbeiter im Hafen beschäftigen. Die Beschäftigungswirkung für die Region beziffert der Geschäftsführer auf rund 20 000. Die Bayernhafen-Gruppe selbst kommt mit allen Standorten zusammen auf 210 Beschäftigte, die im vergangenen Jahr 42 Mio. Euro umsetzten und eine Bilanzsumme von 187 Mio. Euro erreichten. 

Autor/in: 

ki.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2017, Seite 94

 
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