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Sparda-Bank Nürnberg

Mit blauem Auge durchs Corona-Jahr

Sparda-Bank Nürnberg_Stefan Schindler © Thomas Tjiang

Stefan Schindler, Vorstandschef der Sparda-Bank Nürnberg.

Die Sparda-Bank Nürnberg eG ist mit einem blauen Auge durch das Corona-Jahr 2020 gekommen.

Am Ende sorgten einmalige Sondereffekte dafür, dass der Jahresüberschuss nur um 20 Prozent auf 4,2 Mio. Euro sank. Corona und die Pandemie sind aus Sicht von Vorstandschef Stefan Schindler zum ungünstigsten Zeitpunkt gekommen, denn schon seit Jahren mache die Nullzins- und Negativzinspolitik der EZB der Bankbranche das Leben schwer.

Belastend für das Geschäft waren insbesondere wochenlange Filialschließungen wegen der Corona-Pandemie. Viele Kunden von Nordbayerns mitgliederstärkster Genossenschaftsbank bevorzugen statt digitaler Kanäle lieber die klassische, persönliche Beratung. Angesichts des Kostendrucks verabschiedete sich die Sparda-Bank Nürnberg zum Jahresende von ihrem kostenlosen Gehaltskonto und führte sogenannte Strafzinsen für Geldeinlagen über 250 000 Euro ein. Laut Schindler eine unpopuläre, aber richtige Entscheidung.

Die Bilanzsumme stieg angesichts wachsender Kundeneinlagen und einem deutlichen Plus bei Baufinanzierungen und Konsumentenkrediten um 4,2 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro. Im Bereich Bauen ist die Genossenschaftsbank traditionell stark. Zusätzlich hat sie sich in den letzten Jahren weiteres Geschäft u. a. mit alternativen Wohnprojekten, Konsortialkrediten für Wohnbaugenossenschaften und dem Plattformgeschäft mit Baufinanzierungen erschlossen. Im Ratenkreditgeschäft ist das Institut jetzt Partner des genossenschaftlichen Anbieters Easycredit aus Nürnberg.

Für das Jahr 2021 sagte Schindler einen weiter sinkenden Jahresüberschuss voraus. Ansonsten lasse sich derzeit nicht einschätzen, welche weiteren Folgen die Pandemie mit sich bringt. Ein längerer Lockdown könnte die Verbraucher weiter verunsichern oder Unternehmen zu Entlassungen zwingen. Mehr Homeoffice könnte zu Veränderungen im lokalen Immobilienmarkt führen. An den sozialen Engagements will die Bank allerdings weiter festhalten. Gleiches gilt für die zuletzt 354 Beschäftigten, darunter 42 Auszubildende und vier duale Studenten. Die Mitarbeiterzahl sei zwar geringer als im Vorjahr, es gebe aber auch knapp 20 unbesetzte Stellen.

 

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2021, Seite 83

 
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