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Schmelzer Maschinenfabrik

Friedhofsruhe beim Baggern

Schmelzer Maschinenfabrik © Heinz Wraneschitz

Firmeninhaber Hans Schmelzer führt den elektrischen Grabbagger vor.

Das Neustädter Unternehmen ist auf Baggermaschinen für Friedhofsgräber spezialisiert.

Um Friedhofsgräber auszuheben, werden heutzutage Spezialmaschinen eingesetzt – schließlich geht es dabei meist sehr eng zu. In der Hermann Schmelzer Maschinenfabrik in Neustadt a. d. Aisch wurde bereits Ende der 1950er Jahre der erste serienmäßige Friedhofsbagger hergestellt. Gründer Hermann Schmelzer habe die technische Entwicklung der Friedhofsbagger beeinflusst, so sein Sohn Hans Schmelzer, der heutige Firmeninhaber. Der nach eigenen Angaben weltweit älteste Hersteller von Grabbaggern setzt weiter auf Innovationen: Im vergangenen Herbst präsentierte der Neustädter Betrieb einen vollelektrischen Bagger für das Ausheben von Friedhofsgräbern – dem Unternehmen zufolge der weltweit erste. "Inzwischen haben wir schon einige verkauft", berichtet der Firmenchef. Die Abmessungen des Neuen seien fast identisch mit dem Diesel-Bagger. "Drei normale Gräber lassen sich mit einer Batterieladung am Stück ausheben", erklärt er. Zwei Jahre hat Schmelzer für die Entwicklung des elektrischen Baggers aufgewendet. Die Kundschaft muss zwar etwa 15 Prozent mehr als für den Dieseltyp bezahlen, der weiter im Programm bleibe, so Schmelzer. Der elektrische Bagger laufe aber dafür nahezu geräuschlos, weil kein Diesel brummt.

Der Maschinenbau-Ingenieur beschäftigt in seinem Familienbetrieb zurzeit 15 Mitarbeiter, die auf dem 4 500 Quadratmeter großen Gelände jährlich zwischen 20 und 25 Maschinen produzieren. Großes Wachstum plant Schmelzer nicht – auch deswegen, weil die Produktion von der Beschaffung her limitiert sei. Zwar fertigt das Unternehmen die meisten Teile für seine Produkte in Neustadt selbst – neben Grabbaggern hat das Unternehmen vor allem kleine Mehrzweckfahrzeuge u. a. für Friedhöfe und Bauhöfe im Programm. Doch weil weltweit zum Beispiel die Stahlpreise zuletzt stark gestiegen seien, hat Schmelzer Sorge, dass einige Gießereien schließen könnten, was wiederum seine Fertigung treffen würde.

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(wra.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2023, Seite 88

 
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