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Burkholz

Arbeiten nach der Sonne

Burkholz © Markus Löw

Nutzen das Sonnenlicht noch besser aus: Geschäftsführer Thomas Reisgies (2. v. r.) und sein Team.

Eine Stunde später in den Arbeitstag starten: Bei der Burkholz GmbH in Burgbernheim bei Ansbach ist das für 30 von 60 Beschäftigen in Normalschicht seit Anfang dieses Jahres Alltag. Der Grund: Der Blechverarbeiter, der zuletzt jährlich um 15 Prozent gewachsen war, produziert mit eigenen Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des 2016 errichteten Neubaus rund 550 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Selbst verbraucht werden bislang davon nur 60 Prozent. Um diese Quote zu erhöhen, passt sich der Automobilzulieferer dem Stand der Sonne an – und die Beschäftigten ziehen mit, indem sie dann kommen und bleiben, wenn die Sonne scheint.

Der Gasverbrauch zum Heizen der Büros und der 5 500 Quadratmeter großen Halle liegt bei 100 000 Kilowattstunden pro Jahr. Das Unternehmen nutzt die Abwärme der vielen automatisierten Maschinen, die Bleche in den Stärken von 0,5 bis 30 Millimetern lasern, stanzen, tiefziehen, abkanten, sägen und schweißen. Das spart zusätzlich Geld und CO2-Emissionen. Bis 2015 hatte Burkholz in einem viel kleineren Altbau mit nur 25 Beschäftigten gearbeitet. Dort reifte die Vision von Geschäftsführer Thomas Reisgies, den Betrieb deutlich zu vergrößern, komplett ökologisch auszurichten und neue Bearbeitungskompetenzen zu erwerben, mit denen der 1946 gegründete Familienbetrieb an der Transformation der Industriegesellschaft teilhaben könne. Die Rechnung ging auf.

Aktuell arbeitet der Betrieb zu 50 Prozent für die Automobilindustrie, für die er Ladungsträger, aber auch Komponenten für Wasserstoff- und Elektroantriebe produziert. Weitere Branchen sind Logistik, Baugewerbe, Medizintechnik und Photovoltaik.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2023, Seite 81

 
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