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Bayerisches Chip-Design-Center

Freistaat wird Spitze bei Halbleitern

Bayern soll zu einem führenden Standort für das Chip-Design werden. Ein wichtiger Baustein dafür ist das Bayerische Chip-Design-Center (BCDC), das vor Kurzem einen wichtigen Meilenstein erreicht hat: Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert das Zentrum mit 50 Mio. Euro.

Staatsminister Hubert Aiwanger überreichte den Förderbescheid im Rahmen einer Fachtagung am Erlanger Fraunhofer-Institut IIS an die Betreiber des Centers. Dies sind die Fraunhofer-Institute für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC (Garching), für Elektronische Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT (München) und für Integrierte Schaltungen IIS (Erlangen).

Das BCDC will Unternehmen, insbesondere auch technologieorientierten Start-ups, einen Zugang zum Chip-Design und zu passenden Lieferketten eröffnen. Kooperationspartner der drei Fraunhofer-Institute sind fünf bayerische Hochschulen, im Zuge des Projekts soll ein Netzwerk mit Partnern aus der Industrie entstehen.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken begrüßt die Förderentscheidung ausdrücklich. „Die strategische Bedeutung des Chip-Designs kann gar nicht hoch genug bewertet werden“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch. „Es ist das ausdrückliche Ziel der EU, den europäischen Anteil an der weltweiten Chip-Produktion bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Die Abhängigkeit der europäischen Industrie von der Chip-Fertigung in Asien soll damit deutlich verringert werden.“ Wichtig sei, dass in Europa die modernsten Chips produziert werden, wofür das Chip-Design eine zentrale Rolle spiele. Mit dem BCDC werde nicht nur die bayerische Bedeutung auf dem Halbleiter-Weltmarkt, sondern auch die Wertschöpfung für die regionale Wirtschaft unterstützt, so Lötzsch. Die bewährte Zusammenarbeit von Fraunhofer-Instituten, Universität Erlangen-Nürnberg und TH Nürnberg zeige außerdem erneut die Stärke des Innovationsstandorts Mittelfranken, von der die Wirtschaft in hohem Maße
profitiere.

Ein weiteres Projekt werde ebenfalls den Standort stärken: Vor einigen Monaten hatten Wolfspeed und ZF angekündigt, im Raum Nürnberg ein gemeinsames Entwicklungszentrum für Siliziumkarbid-Halbleiter zu gründen. Es soll zum Mittelpunkt eines europäischen Siliziumkarbid-Netzwerkes ausgebaut werden. 

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2024, Seite 27

 
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