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Bayerisches Wirtschaftsarchiv: Historische Wertpapiere aus Bayern

Erschienen am 02.10.2024

Historische Wertpapiere sind kleine Kunstwerke und deshalb begehrte Sammlerobjekte. Sie stehen für Innovationskraft und wirtschaftlichen Erfolg, aber auch für die Wechselfälle im unternehmerischen Auf und Ab.

Die Industrialisierung führte auch in Bayern ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts vermehrt zur Gründung von Aktiengesellschaften. Diese Rechtsform ermöglichte es, durch die Ausgabe von Anteilscheinen an interessierte Investoren das notwendige Kapital für den Auf- und Ausbau von Unternehmen zu akkumulieren. 1890 wurden im weiß-blauen Königreich (mit Einschluss der Pfalz) bereits 294 Aktienunternehmen gezählt.

Feste Vorgaben für die in der Regel über die Börse emittierten und gehandelten Wertpapiere gab es anfänglich noch nicht. Auf den Aktiendruck spezialisierte Firmen entwickelten im Lauf des 19. Jahrhunderts bestimmte Gestaltungsformate. Sie dienten zum einen der Fälschungssicherheit, weshalb in der Regel Sicherheitspapier verwendet wurde. Zum anderen sollte die Aktie in ihrem Erscheinungsbild Wertigkeit und Solidität ausstrahlen, um sie für den Anleger auch optisch attraktiv zu machen. Dadurch erlangten Wertpapiere über ihren eigentlichen Zweck hinaus den Rang ikonographisch verschlüsselter Kunstwerke.

Das Bayerische Wirtschaftsarchiv verwahrt zwei ebenso umfangreiche wie bedeutende Sammlungen von historischen Wertpapieren. Darin finden sich, zurückreichend bis 1797, rund 10.000 Exemplare von in Bayern ansässig gewesenen Unternehmungen, die in der Vergangenheit Aktien oder Anleihen emittierten.

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