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Spielwaren-Imperium in Fürth-Stadeln

Gemessen am Marktanteil liegt die Simba-Dickie-Gruppe in Deutschland aktuell auf Platz fünf. Die Geschichte des 1982 in Nürnberg gegründeten und jetzt in Fürth-Stadeln ansässigen Familienunternehmens gleicht einem kometenhaften Aufstieg. Die Firmengründer von Simba Toys, Fritz Sieber und sein Sohn Michael, erwarben 1993 zusätzlich die Firmen Dickie-Spielzeug und Dickie-Tamiya aus Sonneberg. Weitere fünf Jahre später übernahmen sie den in Konkurs gegangenen Holzspielzeug-Hersteller Eichhorn. 1999 kamen Schuco (Modellautos) und im Jahr 2001 Noris-Spiele (Brettspiele, Spielesammlungen) hinzu. Jüngster Neuzugang ist die Big-Spielwarenfabrik, die nach dem Tod von Ernst A. Bettag im April 2003 zum Verkauf stand.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Simba-Dickie-Firmengruppe einen konsolidierten Gruppenumsatz in Höhe von 286 Mio. Euro. Das sind plus 3,6 Prozent, wie Geschäftsführer Manfred Duschl auf der Jahrespressekonferenz im Februar in Fürth bekannt gab. Davon entfielen 16 Mio. Euro auf Big.

Der Exportanteil der Firmengruppe beträgt unverändert zum Vorjahr 50 Prozent. Die wichtigsten Exportmärkte der Gruppe sind neben Frankreich nach wie vor England, Niederlande und Spanien. In einem wirtschaftlich, insbesondere in Deutschland noch immer sehr schwierigen Umfeld plant die Firmengruppe im Jahr 2005 einen Gesamtumsatz von 300 Mio. Euro, was einer Steigerung von fünf Prozent entsprechen würde.

Mehr Mitarbeiter in Deutschland
Die Simba-Dickie-Group beschäftigt zurzeit 760 Mitarbeiter, davon 27 Auszubildende. Diese Zunahme ist im Wesentlichen auf eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl in Deutschland auf 510, davon 450 in Mittelfranken zurückzuführen. Darin enthalten sind die 170 Mitarbeiter von Big sowie zehn neu geschaffene Arbeitsplätze. Wichtige Funktionen wurden verstärkt und ausgebaut und ein zusätzlicher Außendienst zur intensiveren Betreuung des Facheinzelhandels für die Produktlinien Schuco, Burago, Big, Noris, Eichhorn und Disney Princess aufgebaut.

Rege Investitionstätigkeit
Die Investitionen der Firmengruppe flossen 2004 in den Kauf und die komplette Übernahme von Big, die Verlagerung der kompletten Produktionskapazität von den bei der Firma Jean Höfler angemieteten Produktionshallen nach Burghaslach/ Gleißenberg Ende September 2004, in weitere Kunststoffblasmaschinen für Big sowie in die Erweiterung der Bürokapazitäten am Hauptsitz der Firmengruppe in Fürth-Stadeln. Damit war die Übernahme der Verwaltung von Big sowie die Vergrößerung und Neukonzeption der Showrooms auf 1 300 Quadratmetern am Hauptsitz der Firmengruppe gewährleistet. Das gesamte Investitionsvolumen der Simba-Dickie-Group im Jahr 2004 belief sich – ohne die Kaufsumme von Big – auf 15 Mio. Euro. Damit gebe man ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland ab, wie Firmeninhaber Michael Sieber betonte.

Für 2005 sind Investitionen im zweistelligen Bereich geplant. Es stehen die Gründung weiterer Vertriebsgesellschaften in der Schweiz und in Portugal an. In Arbeit ist die Gründung einer Joint-Venture-Gesellschaft mit dem bedeutenden italienischen Spielwarenanbieter Giochi Preziosi. Die neu zu gründende Firma wird ihren Sitz am Standort der Firmengruppe in Fürth-Stadeln haben und soll im September 2005 starten. Der Kauf eines weiteren Areals mit einer Kapazität von etwa 27 000 Quadratmetern am Standort der Firmengruppe in Sonneberg/Thüringen zur Erweiterung der dortigen Service- und Logistikkapazitäten steht an. Weitere Investitionen in neue Produktionsanlagen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten und Verbesserung der Produktqualität in den Produktionsbetrieben Big, Noris Spiele und Eichhorn der Firmengruppe seien geplant, so Sieber. Investitionen für Neuentwicklungen, Werkzeuge und neue Produkte sollen folgen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2005, Seite 41

 
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