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Fackelmann

"Made in Germany" kann mit China mithalten

"Ich fühle mich als internationaler Unternehmer, auch wenn unser Ursprung im fränkischen Hersbruck liegt." Alexander Fackelmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Fackelmann GmbH & Co. KG, lässt aber keinen Zweifel daran, dass sowohl der Stammsitz Hersbruck als auch die Produktion "Made in Germany" nicht zur Disposition stehen. Die Entwicklung im vergangenen Jahr unterstützt seine Position: Der Umsatz mit Küchenzubehör und Badmöbeln stieg 2008 um sechs Prozent auf 265 Mio. Euro. Zur Ergebnissituation hielt sich der Familienunternehmer bedeckt.

Fackelmann ist mit 32 Niederlassungen und Produktionsstätten weltweit präsent. Europa ist fast komplett abgedeckt, China bildet den zweiten Schwerpunkt. In Indien wurde gerade ein Produktionsstandort übernommen, der Mittlere Osten wird laut Fackelmann "behutsam entwickelt". Knapp zwei Drittel des Geschäfts werden im Ausland erwirtschaftet, zu den Wachstumstreibern gehören u.a. Italien (plus 25 Prozent), Kroatien (plus 18 Prozent) und Polen (plus 13 Prozent).

Das 1948 als Handelsvertretung für Eisen- und Haushaltswaren gegründete Unternehmen hielt im vergangenen Jahr die Zahl der weltweit 4 500 Mitarbeiter zum Vorjahr stabil. In Deutschland stieg die Zahl um fünf Prozent auf 750 fest angestellte Mitarbeiter, von denen 450 in Hersbruck tätig sind.

Das Sortiment umfasst rund 8 000 Produkte für Haushalt, Küche und Bad. So werden Badmöbel und Haushaltsartikel unter der Marke Fackelmann produziert und vertrieben. Zur Gruppe gehören auch Edelstahlartikel für Tisch und Küche der Marke Nirosta, der Backformen-Hersteller Zenker und das Staubsaugerzubehör von Top Filter. Mit dem im vergangenen Jahr übernommenen Badmöbelhersteller Lanzet wird der Möbel- und Sanitärfachhandel mit den Produktlinien Lanzet und Kyula bedient. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über fast alle der weltweit Top 50 Handelsorganisationen, wie Tesco, Carrefour, Wal Mart, Obi, Aldi und Rewe.

Fackelmann ist überzeugt, dass es sich lohnt an der Fertigung "Made in Germany" festzuhalten. Man könne mit der chinesischen Produktion mithalten. Vor diesem Hintergrund wurde im vergangenen Jahr die Hersbrucker Fertigung mit drei Roboter-Anbindungen für Kunststoff-Spritzmaschinen und einer Kantenbeschichtungsanlage für Badmöbel modernisiert. Zusammen mit dem Neubau der Aichacher Produktions- und Lagerstätte von Zenker wurden insgesamt rund zwölf Mio. Euro investiert.

Die aktuelle Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise sieht Fackelmann für sein Unternehmen gelassen. Fackelmann sei solide aufgestellt und dürfte außerdem vom Trend des "Homing" (also des in Krisenzeiten häufigen Rückzugs in die eigenen vier Wände) profitieren. In den ersten Wochen des laufenden Jahres habe Fackelmann einen steigenden Absatz sowohl bei den Haushaltsartikeln als auch bei den Badmöbeln verbucht. Im Jahr 2010 will das Unternehmen die Umsatzmarke von 300 Mio. Euro überspringen. Auch weitere Firmenzukäufe hält Fackelmann für denkbar.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2009, Seite 66

 
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