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PUMA

Expansion wird verlangsamt

"Cash ist King", sagte Jochen Zeitz mit Blick auf die Finanzkrise und den vielen Unwägbarkeiten in den Absatzmärkten rund um den Globus. Dem Cash-Management räumt der Vorstandsvorsitzende des Herzogenauracher Sportartikelherstellers Puma AG deshalb in der aktuellen Situation einen höheren Stellenwert ein als der Profitabilität.

In Summe habe Puma 325 Mio. Euro nach Abzug aller Bankverbindlichkeiten "netto Cash on hand" betonte Zeitz bei der Vorlage der Bilanz. Der konsolidierte Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,4 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Der Konzerngewinn schrumpfte allerdings um rund 14 Prozent auf 233 Mio. Euro. Begründet wurde dieser Rückgang mit höheren Ausgaben für Marke und Marketing, insbesondere für Fußball-Europameisterschaft, Afrika-Cup und Olympische Spiele. Zudem habe Puma im vierten Quartal angesichts des schwierigen Marktumfeldes erste strukturelle Anpassungen vorgenommen. So wurden Warenbestände, die normalerweise im Handel schnell durchverkauft werden, abgewertet. Außerdem wurden unrentable Puma-Shops geschlossen und einige nicht zufriedenstellende Promotionverträge "restrukturiert". Der Umsatz im vierten Quartal 2008 legte zwar um sieben Prozent zu, das operative Ergebnis rutschte allerdings aufgrund der ergriffenen Maßnahmen von im Vorjahresquartal 52 Mio. auf nunmehr 37 Mio. Euro.

Zum Jahresende beschäftigte das Unternehmen, das zu mehr als zwei Dritteln dem französischen Luxusgüterkonzern PPR gehört, auf Vollzeitbasis knapp 10 100 Mitarbeiter. Das waren insgesamt 865 neue Stellen. In Deutschland stieg die Beschäftigungszahl um 39 auf 1 142.

Die Summe der Investitionen stieg um mehr als zehn Prozent auf 119 Mio. Euro. Im Fokus stand der Bau der neuen Firmenzentrale in Herzogenaurach, die "Puma Plaza", die in diesem Jahr bezogen werden soll, sowie der selektive Ausbau der eigenen Einzelhandelsaktivitäten. Angesichts der Unsicherheit in den Märkten hat Zeitz für das laufende Jahr das Investitionsvolumen von rund 100 Mio. Euro auf etwa 60 bis 70 Mio. Euro nach unten korrigiert.

Überhaupt hielt sich Zeitz mit Blick auf die Erwartungen 2009 – ein Jahr ohne globale Sportereignisse – zurück: "Aktuell kann man gar nichts ausschließen – auch nicht, dass der Umsatz steigt." Der Chef des weltweit drittgrößten Sportartikelherstellers verwies allerdings auch auf ein Sparprogramm in der Schublade, zu dem er aber keine weiteren Angaben machte. Seine ursprüngliche Prognose, nach der die Marke Puma im Jahr 2010 einen Umsatz von vier Mrd. Euro generieren könnte, hielt er mit Blick auf organisches Wachstum nicht mehr aufrecht. "Größe ist nicht alles", sagte Zeitz und erteilte so auch möglichen Kaufoptionen eine indirekte Absage. Selbst bei vermeintlichen Schnäppchen könne man seriöse Vorhersagen zum Markterfolg zurzeit aber nicht treffen.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2009, Seite 45

 
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