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netzwerk nordbayern

Begleitung für High-Tech-Gründer

Die Bilanz des Gründer-Fördervereins netzwerk nordbayern kann sich sehen lassen: Seit 1999 hat die Gründerschmiede 1 749 Teams durch den dreistufigen Businessplan-Wettbewerb Nordbayern (BPWN) begleitet. 517 Unternehmen sind nach Worten von Geschäftsführerin Dr. Benedikte Hatz noch am Markt aktiv. Sie setzen insgesamt 367 Mio. Euro um und beschäftigen zusammen fast 4 000 Mitarbeiter.“

Gründerberatung, Finanzierungsnetzwerke und Coaching: Das sind die wesentlichen Aktivitäten von netzwerk nordbayern, um technologieorientierte Gründer in der Startphase zu unterstützen. „Nordbayern gilt für technologiegetriebene Gründer bundesweit als beispielgebend“, ergänzt Arne-G. Hostrup, der mit Benedikte Hatz die Geschäftsführung bildet.

Das Netzwerk ist für die Gründerteams auch nützlich, um Investoren zu gewinnen. Im Zuge der Businessplan-Wettbewerbe wurde bislang ein Kapital von insgesamt 150 Mio. Euro an 118 Gründer vermittelt. Allein im abgelaufenen Wettbewerbsjahr, das traditionell im September endet, erhielten zehn innovative Unternehmen ein Kapital von insgesamt 21 Mio. Euro. Das Netzwerk funktioniert hierbei als ein mehrstufiger Filter: Von über 150 Anfragen wurde überhaupt nur ein Drittel angenommen und an private Venture Capital-Gesellschaften, öffentliche Förderer (z.B. Bayern Kapital, KfW, High-Tech-Gründerfonds) und Business Angels weitergeleitet.

Kai Böhner, der auf der Suche nach Kapitalgebern den Wettbewerb durchlief, hatte am Ende gleich zwei öffentliche Finanzierer. Der angehende Unternehmer hatte im elterlichen Unternehmen einen elektro-hydrostatischen Einzelantrieb entwickelt und wollte diese Idee mit einem eigenen Unternehmen zur Serienreife bringen. „Der Wettbewerb war für mich als Elektroingenieur ein Dolmetscher, weil ich keine Techniker, sondern Banker überzeugen musste.“ Böhner schrieb seinen Businessplan mehrfach um und heimste beim Wettbewerb 2010 den zweiten Platz ein. Anfang 2011 will seine Firma Böhner-EH den offensiven Vertrieb beginnen.

„Ein Teil der Gründer scheitert an sich selbst“, hat Hostrup beobachtet. Denn viele Ideen aus Technologie, Medizintechnik, Biotechnologie oder IT stammen von innovativen Technikexperten, die aber kein Unternehmen führen oder Produkte an potenzielle Kunden verkaufen können. Hier konnte netzwerk nordbayern helfen: In den vergangenen Jahren sind aus dem Wettbewerb immer rund 48 Unternehmen direkt gegründet worden. Die Verunsicherung durch die Finanzmarktkrise hat aber auch hier Bremsspuren hinterlassen: 2009 waren es nur 31 tatsächliche Gründungen, in diesem Jahr bislang erst zehn.

Ermöglicht wird der Businessplan-Wettbewerb durch eine Reihe von Sponsoren: Als „Platin-Sponsoren“ engagieren sich LfA Förderbank und Siemens und als „Gold-Sponsoren“ die Datev, die nordbayerischen Sparkassen, S-Refit und MIG Fonds. Zusammen mit 16 weiteren Unterstützer stellen sie rund 450 000 Euro zur Verfügung. Ein Drittel des Gesamtbudgets kommt vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und ein Drittel erwirtschaftet das netzwerk nordbayern durch Know-how-Transfer und Coaching.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2010, Seite 78

 
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