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Datev

IT-Dienstleister für den Mittelstand

Seit April 2016 ist Dr. Robert Mayr Nachfolger von Prof. Dieter Kempf als Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Datev eG. Bei der Bilanzpressekonferenz präsentierte der bisherige Finanzvorstand die Geschäftszahlen erstmals in seiner neuen Funktion.

Ihm assistierte Diana Windmeißer, die vor zwei Jahren von E.ON kam und ihm als Finanzchefin nachfolgte. Beide hatten erfreuliche Zahlen zu vermelden: Der Umsatz legte um 4,4 Prozent auf 880,8 Mio. Euro zu, wozu insbesondere der Bereich Rechnungswesen beitrug. Unter dem Strich verblieb ein Betriebsergebnis von 56,7 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr setzte die Genossenschaft, die über 6 900 Mitarbeiter beschäftigt, ihr Wachstumstempo unvermindert fort.

„An den Steuerberatern kommt im deutschen Mittelstand keiner vorbei“, so Mayrs Überzeugung. Die Datev wolle sie dazu befähigen, auch im digitalen Wandel gefragte Ratgeber ihrer Mandanten zu bleiben. Derzeit sind über 40 000 Steuerberater Mitglied bei der eG, darüber hinaus setzen 70 000 Kunden die Mittelstandslösung „Unternehmen online“ ein. Um künftig den gesamten Mittelstand über die Steuerberater zu erreichen, will die Datev Schnittstellen zu anderen kaufmännischen Software-Lösungen öffnen. Seit Beginn des Jahres ist dies mit drei anderen Anbietern realisiert worden, im Gespräch sei man mit mehreren Dutzend. Die Datev habe verstanden, dass sie nicht für alle Branchen und Unternehmensarten die perfekte Lösung bieten könne, so Mayr.

Nicht aus der Hand geben will die Genossenschaft dagegen ihre Stellung bei der Datenspeicherung, die sie seit Jahrzehnten als ihre Kernkompetenz versteht. Sämtliche Informationen – auch die aus den fremden Systemen – könnten sicher in den Rechenzentren archiviert werden. Schon heute seien dort so viele Rechnungen, Zahlungsbelege und andere Dokumente gespeichert, dass sie ausgedruckt und aufeinander gepackt einen 40 Kilometer hohen Stapel ergeben würden. Doch ausdrucken will niemand mehr, denn der Zeitaufwand für die Bearbeitung einer Rechnung hat sich durch die Digitalisierung von knapp einer halben Stunde auf heute nur noch etwa zwei Minuten reduziert. Man wolle deshalb die Rechenzentrumsdienstleistungen weiter ausbauen, kündigte Mayr an.

Damit der Genossenschaft die Ideen nicht ausgehen, hat Mayr sich ein neues Format zur Bereicherung der Innovationskultur ausgedacht: Mitarbeiter stellen ihre Geschäftsideen zu bestimmten Themen (z. B. Big Data) in firmeninternen Pitches vor. Alles, was Erfolg verspricht, soll direkt in die Tat umgesetzt werden.

Autor/in: 

uba.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2016, Seite 68

 
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