Nach der Generalsanierung wurde das Berufsbildungszentrum der IHK in Rothenburg o. d. Tauber neu eröffnet.
Weit über Mittelfranken hinaus bekannt sind die Seminare und Lehrgänge des Gastronomischen Berufsbildungszentrums (GBZ). In den vergangenen 30 Jahren haben sich dort rund 5 500 Fachkräfte aus Hotellerie und Gastronomie weitergebildet – darunter auch heutige Sterneköche oder Teilnehmer, die bis aus Japan anreisten. Doch die zwei Kursräume, die Lehrküche und das Lehrrestaurant waren in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Deshalb wurde das Gebäude, das sich das GBZ mit dem von der Berufsschule betriebenen Gastronomischen Fortbildungszentrum (GFZ) teilt, zwischen März 2016 und September 2017 generalsaniert.
4,33 Mio. Euro hat der Landkreis Ansbach, der Eigentümer des Gebäudes, in die Komplettsanierung investiert. Davon entfielen 2,46 Mio. Euro auf das GFZ der Berufsschule und 1,87 Mio. Euro auf den von der IHK angemieteten Gebäudeteil. „Diese Investition in ein Gebäude mit zwei hochwertigen Großküchen dient der Förderung des Nachwuchses, der Stärkung der Kompetenzen vor Ort und damit der Sicherung der Zukunft der Region“, erklärte der Ansbacher Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei der Einweihung am 27. Oktober. Zudem sei das Haus nun energetisch saniert worden und entspreche den aktuellen Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit.
Das GBZ verfügt jetzt über eine komplett neu gestaltete und ausgestattete Lehr- und Prüfungsküche: Aus der vormaligen Kojenküche wurde eine Zeilenküche – und statt auf Gasherde setzt man an den insgesamt zwölf Kochplätzen nun auf elektrisch betriebene Induktionskochplatten. Moderne Kombidämpfer und Schockfroster runden die Hightech-Ausrüstung ab. Auch die Belüftung und das Dampfabzugssystem wurden erneuert. Das Lehrrestaurant wirkt nun hell und modern, während es vor der Sanierung vom Stil der 80er Jahre geprägt war. Runderneuert präsentieren sich auch die beiden von der IHK betriebenen Schulungsräume: Sie sind nun mit einem per Touch-Screen bedienbaren Cleverboard ausgestattet, inklusive integriertem Rechner und verbundenem Visualizer.
Ermöglicht wurde die Modernisierung des GBZ durch einen Investitionskostenzuschuss von 600 000 Euro, den die IHK-Vollversammlung im Juni 2015 auf den Weg gebracht hatte. „Mit dieser Investition haben wir einen Leuchtturm geschaffen, der weit über die Region hinausstrahlt“, erklärte IHK-Präsident Dirk von Vopelius bei der Einweihung. Mit dem modernisierten GBZ wolle man dem Fachkräftemangel in der Gastronomie aktiv entgegenwirken und zudem die Region Westmittelfranken nachhaltig stärken.
Vielfältiges Bildungsangebot
Am GBZ werden Vollzeitlehrgänge für Hotel-, Küchen- und Restaurantmeister angeboten, die sich über mehrere Monate erstrecken. Rund 1 500 der bisher 5 500 Absolventen haben eine solche Meisterausbildung absolviert. Hinzu kommt eine Vielzahl von ein- und mehrtägigen Kursen, etwa Fortbildungen zum Diätkoch oder zum Assistant Sommelier. Karin Bucher, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ansbach, und ihr Stellvertreter Horst Maußner bilden auch das Leitungsteam des GBZ. Vor Ort in Rothenburg gewährleisten Nicole Ziegler und Roland Pfeiffer den reibungslosen Ablauf der Qualifizierungen und stehen den Lehrgangsteilnehmern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Das GBZ ist ein zentraler Baustein in der IHK-Strategie, Westmittelfranken zu stärken und dort aktiv zur Fachkräftesicherung beizutragen. In Rothenburg will die IHK-Akademie Mittelfranken deshalb auch Lehrgänge über den Hotel- und Gaststättenbereich hinaus anbieten (z. B. Industriemeister, Fachwirte und Betriebswirte). Sie sind Teil der Initiative „BildungsCampus Westmittelfranken“, bei der die IHK intensiv mit der Hochschule Ansbach zusammenarbeitet.
