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Messen

Leistungsschau

Panorama: Weltausstellung 1862 in London – der Crystal Palace im Hyde Park zeigt die Victorianische Sammlung. © J. Nash/State Library of Victoria

Internationale Kontakte aufbauen - das machte die IHK bereits bei den legendären Weltausstellungen im 19. Jahrhundert.

Heute ist es ein Leichtes, über die Ideen, Schachzüge und Produkte der internationalen Wettbewerber im Bilde zu bleiben: Sie sind oft nur einen Klick oder einen Flug entfernt. Mitte des 19. Jahrhunderts ist es nicht ganz so einfach, sich selbst auf dem Weltmarkt zu präsentieren und sich über Innovationen und neue Technologien auf dem Laufenden zu halten. Die Handelskammer Nürnberg scheut deshalb keine Mühen und keine langen Wege und entsendet Delegationen nach Paris und London, später auch in die USA.

Natürlich nicht ohne dezidierten Anlass: 1862 lockt die Weltausstellung in London Abgesandte aus fast jedem Winkel der Erde nach England. 1867 stellt man in Paris u. a. bahnbrechende Erfindungen wie den hydraulischen Fahrstuhl oder den Stahlbeton vor. Die Handelskammer beteiligt sich bei beiden Veranstaltungen am Auftritt der deutschen Unternehmerschaft. Noch gibt es keine Pavillons, die Aussteller teilen sich eine Halle. Auf diesem „Umschlagplatz für Waren und Wissen“ pflegt die Handelskammer nicht nur ihre internationalen Kontakte, sondern sammelt und dokumentiert vor allem neue technologische Entwicklungen. Besonders Bemerkenswertes wird erworben und später in Nürnberg ausgestellt. Denn die Weltausstellungen wecken auch in Franken den Wunsch, eigene Erfolge und Ideen aus aller Welt dauerhaft greifbar zu machen. Deshalb wird 1869 das Gewerbemuseum in Nürnberg gegründet.

International zeigen die Delegierten der Handelskammer, was die Betriebe, aber auch Künstler und Kunstgewerbe in Nürnberg und Umgebung zu bieten haben. Sie können sich aber nicht immer gegenüber der harten Konkurrenz der gewerblichen Aussteller behaupten: 1876 werden Gesandte der Handelskammer in Philadelphia brüskiert, als dort deutsche Waren als vergleichsweise billig und von schlechter Qualität bezeichnet werden. Deutsche Teilnehmer werden daraufhin zunehmend ausstellungsmüde und präsentieren sich lieber auf Fachmessen.

1893 versucht man bei der Weltausstellung in Chicago, das deutsche Image wieder aufzupolieren. Das Gewerbemuseum in Nürnberg übernimmt die Organisation des Vorhabens. Insgesamt 63 Firmen aus Nürnberg und Fürth fahren in die USA und zeigen dort in einer Gemeinschaftsausstellung im deutschen Pavillon, was sie können.

Sich messen auf Messen

Bis heute unterstützt die IHK ihre Mitglieder dabei, international sichtbar und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Teilnahme an Auslandsmessen ist beispielsweise ein probates Instrument für Unternehmen, die in neue Märkte einsteigen und zunächst die Resonanz auf ihr Angebot testen wollen. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken organisiert federführend eine Reihe von bayerischen Gemeinschaftsständen im Ausland. Diese bieten eine kostengünstige Möglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen, erste Schritte auf noch unbekannten Märkten zu unternehmen. Wichtiger Partner bei der Organisation und Durchführung solcher Auftritte ist die Bayern International GmbH.

Individuelle Gespräche und persönliche Einblicke ermöglicht die IHK Nürnberg ihren Mitgliedsunternehmen zudem im Rahmen von organisierten Delegationsbesuchen: Vielfach kommen ausländische Gäste nach Franken, um hier potenzielle Partner zu treffen. Umgekehrt können mittelfränkische Unternehmen an Delegationsreisen in andere Länder teilnehmen, um dort bei Firmenkontaktbörsen, Unternehmensbesuchen und Hintergrundgesprächen neue Verbindungen aufzubauen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2018, Seite 40

 
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