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Erlanger Stadtwerke

Stadtverkehr auf eigene Füße gestellt

EStW_Exner-Geus-Oneseit-Herrmann_Foto Greiner © Udo Greiner

Führungswechsel: Der frühere ESTW-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Geus (2. v. l.) mit seinem Nachfolger Matthias Exner (l.), Technik-Vorstand Frank Oneseit (r.) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Im Erlanger Stadtverkehr haben letztes Jahr fast 13 Mio. Fahrgäste die Busse benutzt. Die Fahrzeuge sind auf insgesamt 19 Linien unterwegs, die zusammen ein Netz von 237 Kilometern ergeben. Den meisten Fahrgästen dürfte dabei verborgen geblieben sein, dass sich 2018 die Organisations- und Personalstruktur der Erlanger Stadtwerke AG (ESTW) entscheidend geändert hat – denn das Unternehmen hat die 49 Prozent der Geschäftsanteile übernommen, die bisher der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) gehörten. Das Tochterunternehmen Erlanger Stadtverkehr GmbH ist nun für die Fachplanung, die Verkehrs- und Betriebssteuerung sowie die Betriebsleitung der Buslinien zuständig.

Matthias Exner ist neuer Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke – und damit Nachfolger des Ende Juli 2019 ausgeschiedenen Wolfgang Geus, der 15 Jahre lang im Amt war und sich auch viele Jahre als Vorsitzender des IHK-Gremiums Erlangen engagierte. Zu den Hintergründen der Umstrukturierung erklärt Exner: „Wir implementieren neue Prozesse und Abläufe, die bisher unser Dienstleister VAG für uns erledigt hat und stellen damit unseren Stadtverkehr auf eigene Füße.“ Dazu entsteht auch ein neues Verwaltungsgebäude auf dem Busbetriebshof an der Frauenauracher Straße. 2,2 Mio. Euro investierten die Stadtwerke im vergangenen Jahr in den ÖPNV – u. a. für die Neu- bzw. Ersatzbeschaffung von Bussen und die Planung der neuen Zentrale.

Im vergangenen Jahr standen für die ESTW, die über 600 Mitarbeiter beschäftigt, einige Großprojekte im Vordergrund: Dazu gehörten die Erschließung des Siemens-Campus, die Vorbereitungen auf den Kohleausstieg im Jahr 2021, der Ausbau des Glasfasernetzes und die Ausweitung der E-Mobilität. Insgesamt wurden rund 30 Mio. Euro investiert. Die Bilanzsumme stieg um fast vier Mio. auf rund 271 Mio., die Umsätze sanken um 2,2 Prozent auf rund 171 Mio. Euro. Die Personalkosten erhöhten sich um mehr als drei Mio. Euro auf über 42 Mio. Euro, der Jahresgewinn von rund drei Mio. blieb dagegen hinter dem Vorjahr (8,6 Mio.) zurück.

Frank Oneseit ist als neuer Technischer Vorstand dafür zuständig, die nachhaltige Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen. Es fließt durch rund 330 Kilometer Rohre an knapp 14 200 Hausanschlüsse. 2018 wurden insgesamt 3,6 Mio. Euro in den Wasserbereich investiert.

Der frühere Vorstandsvorsitzende Wolfgang Geus hatte noch vor seiner Pensionierung über das hohe Bedrohungspotenzial durch Hacker und gefährliche E-Mails informiert. So erhielten die Erlanger Stadtwerke im vergangenen Jahr fast drei Mio. E-Mails – darunter zwei Mio., die u. a. mit Trojanern und Viren bestückt waren und deshalb als bedrohlich eingestuft werden mussten, über 4 100 davon wurden gar als bösartig ausgemacht.

Autor/in: 

ug.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2019, Seite 69

 
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