Telefon: +49 911 1335-1335

Vedes

Digitale Angebote als größte Baustelle

Vedes © Thomas Tjiang

Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Märtz.

Die Nürnberger Vedes-Gruppe zieht eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres.

Vorläufigen Zahlen zufolge erhöhte sich der Konzernumsatz der Vedes AG um 2,8 Prozent auf 136 Mio. Euro. Das Konzernergebnis vor Steuern verdoppelte sich auf eine Mio. Euro. Das stärkste Wachstum verbuchte die Sparte Vedes Großhandel, die außer den Mitgliedern über 7 000 weitere Kunden belieferte. Ihr Umsatz wuchs um 2,5 Prozent auf 125 Mio. Euro. Angesichts des hohen Margendrucks macht sich Vedes-Chef Dr. Thomas Märtz für bessere Kooperationen zwischen Spielzeugindustrie und Fachgeschäften stark. Einsparpotenziale sieht er in der Lieferkette, wenn beispielsweise ein Kunde ein Produkt im Fachgeschäft bestellt: Dann könnten die Hersteller auch direkt an die Endverbraucher liefern, wodurch Zwischenschritte für die Bestellung entfallen und sich die Lieferzeit der Händler verringert.

Die größte Baustelle sieht Märtz bei den digitalen Angeboten der Mitglieder: „Der Digitalisierungs-Zug fährt schnell und es ist nicht klar, wo er hält – aber die Vedes muss im Zug sitzen.“ Bislang hätten von den 700 Mitgliedern erst rund 100 einen eigenen Online-Shop. Auch beim sogenannten virtuellen Regal, mit dem Fachhändler zusätzlich zum sofort verfügbaren Sortiment alle lieferbaren Artikel präsentieren können, komme die Vedes-Systemzentrale nicht schnell voran. Erst 164 Händler hätten sich für dieses Tool entschieden, die Umsetzung gehe langsamer voran als geplant. Marketing-Vorstand Achim Weniger mahnte angesichts der großen Kundschaft, die Spielwaren lieber online sucht und bestellt: „Die Kunden lassen sich nicht erziehen.“ Neben dem digitalen Regal bietet die Vedes auch das Online-Tool „Click & Collect“: Spielwarenkäufer können damit per Mausklick ein Produkt kaufen, als Geschenk einpacken lassen und dann im stationären Geschäft abholen.

Die Vedes-Gruppe hat sich von einer Einkaufsgenossenschaft für Spielwarenfachhändler zu Europas größter Systemzentrale der Branche gewandelt. Die Gruppe hat 700 Mitglieder mit 900 Geschäften in sieben Ländern. Zu den Dienstleistungen gehören u. a. Großhandel, Einkauf, Logistik, Sortimentsmanagement, Ladenbau, Marktforschung, Vertrieb und Marketing sowie IT-Services.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2020, Seite 72

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick