Telefon: +49 911 1335-1335

Automobilzulieferer

Den Wandel aktiv gestalten

Transform-Team © Foto: Kurt Fuchs

Das IHK-Kernteam für das transform-Projekt: Dmitrij Schmiegel, Emilija Kohls, Oliver Fuhrmann und Franziska Böhm.

Neue Antriebe, digitale Produktion: Projekt "transform_EMN" unterstützt mittelständische Automobilzulieferer.

Die Automobilindustrie und deren Zulieferer müssen einen tiefgreifenden Wandel bewältigen: Der Übergang zu klimafreundlichen Antrieben und die Digitalisierung der Produktion werden die Branche in den nächsten Jahren prägen. Davon sind natürlich auch die rund 500 kleinen und mittleren Automobilzulieferer sowie die großen Zulieferbetriebe und Maschinenbauer in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) betroffen. Mit dem Projekt "transform_EMN" sollen die Unternehmen in der Region bei diesem Wandel unterstützt werden, um Produktionsstandorte und Arbeitsplätze zu sichern. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die Initiative mit insgesamt 6,6 Mio. Euro. 

Inhaltliche Schwerpunkte von "transform_EMN" sind: Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie, Maßnahmen zu Wissens- und Technologietransfer, Qualifizierung der Beschäftigten sowie Erschließung neuer Geschäftsfelder.

Die Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Nürnberg steuert das Projekt und koordiniert die Partner. Zu ihnen gehören u. a. die IHKs Nürnberg, Bayreuth und Coburg, die Wirtschaftsförderer aus Städten und Landkreisen der Metropolregion, das Fraunhofer-Institut IISB, die Universität Erlangen-Nürnberg und die IMU Institut GmbH. Außerdem stimmt sich die EMN-Geschäftsstelle mit dem bayerischen Dachprojekt "transform.by" sowie mit den entsprechenden Transformationsprojekten in den Regionen Mainfranken, Regensburg und Ingolstadt ab. In den nächsten Monaten sind insbesondere diese Aktivitäten geplant:

Befragung von Zulieferunternehmen aus dem Automotive-Bereich: Die IHK Nürnberg entwickelt gemeinsam mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) eine Art "Readiness-Check" für die Branche. Darauf aufbauend führt das Kölner Beratungsunternehmen IW Consult in Zusammenarbeit mit der IHK eine Umfrage durch. Im Rahmen dieses "Transformationskompasses" wird gemessen, wie weit der Wandel in den Betrieben schon fortgeschritten ist und welche Potenziale bzw. Unterstützungsbedarf sie noch sehen. Die teilnehmenden Betriebe erhalten eine kostenfreie Einschätzung ihres "Reifegrads" – im Vergleich mit dem Transformationsfortschritt anderer Unternehmen aus der Branche. Ein individueller Zugangslink zur Teilnahme an der Befragung, die noch bis Ende März läuft, kann bei der IHK per E-Mail angefordert werden (transform-automotive@nuernberg.ihk.de).

Leitbild "Zukunft transform_EMN 2035": Die IHK Nürnberg koordiniert die Erarbeitung eines Leitbildes der regionalen Automotive-Branche, das die strategischen Ziele für die nächsten Jahren festlegen soll.

Innovations-Plattform für Fahrzeugelektrifizierung: Das Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB baut eine Innovationsplattform rund um die Elektromobilität auf. Dabei geht es u. a. um effiziente Leistungselektroniksysteme, inkl. elektrischen Antriebsstrang, Batterien und Ladeinfrastruktur.

Die Auftaktveranstaltung für die Plattform findet am Donnerstag, 16. Februar 2023, 13 bis 18 Uhr, am IISB in Erlangen statt (www.iisb.fraunhofer.de/transform_EMN).

Innovations-Plattform für digitale, energieeffiziente und klimaschonende Produktion: Der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) an der Universität Erlangen-Nürnberg bietet über diese Plattform Testmöglichkeiten sowie Qualifizierungs- und Beratungsmaßnahmen für mittelständische Betriebe an. Zudem führt FAPS eine Unternehmensbefragung durch, die den Stand der Digitalisierung in der Produktion zum Gegenstand hat. Darüber hinaus wird ein sogenannter "Demonstrator" aufzeigen, wo die Unternehmen in der Produktion noch Potenziale für die Digitalisierung haben.

Diversifikation von Kfz-Zulieferern: Viele Zulieferunternehmen haben umfangreiches Know-how, das sie als Geschäftspartner für weitere Branchen über die Automobilindustrie hinaus interessant macht. Deshalb sollen sie im Zuge von "transform_EMN" dabei unterstützt werden, zusätzliche Geschäftsfelder zu erschließen und sich damit unabhängiger von der Automobilindustrie zu machen. Außerdem sollen medizintechnische Anwendungen in das Auto gebracht werden. Zu diesem Zweck wird eine "Innovationsplattform für Automotive Health" aufgebaut, bei der die Metropolregion mit der Initiative Medical Valley EMN e. V. zusammenarbeitet.

Sicherung von Arbeitsplätzen und Qualifizierung der Beschäftigten: Die gewerkschaftsnahe IMU Institut GmbH mit Sitz in Stuttgart und Niederlassung in Nürnberg analysiert die aktuelle Beschäftigtensituation in der Region. Außerdem entwickelt sie Maßnahmen, um die Mitarbeiter der Branche durch Qualifizierung für den Wandel in der Automobilwirtschaft fit zu machen.

Wanderausstellung für die interessierte Öffentlichkeit: In den Transformationsprozess soll auch die Bevölkerung mit einbezogen werden. Deshalb wird zusammen mit dem Zukunftsmuseum Nürnberg eine Ausstellung erarbeitet, die an verschiedenen Orten in der Metropolregion präsentiert werden soll. Nach dem Zukunftsmuseum soll Coburg die erste weitere Station der Wanderausstellung sein.

         
transform-Teilprojekte der IHKs:

IHK, Tel. 0911 1335-1299

robert.schmidt@nuernberg.ihk.de

Tel. 0911 1335-1491

oliver.fuhrmann@nuernberg.ihk.de

www.transform-emn.de

Externer Kontakt:

Projektleitung "transform_emn":

EMN, Tel. 0911 231-70381

robert.lanig@metropolregion.nuernberg.de

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2023, Seite 28

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick