"Wir rösten den Kaffee so, wie es sich gehört", sagt Armin Machhörndl, Chef der Nürnberger Kaffeemanufaktur Machhoerndl. Der Jungunternehmer hatte vor drei Jahren als Baris-ta – eine Art Kaffeekünstler an der Espressomaschine – mit einem Freund einen Coffeeshop in Ansbach eröffnet. Auf einer Röstermeisterschaft schaute er den Könnern über die Schulter, um deren Geheimnisse zu ergründen: Welche Kaffeebohnen werden wie gemischt, welche Kniffe werden beim Rösten eingesetzt? Im Februar startete er schließlich in Nürnberg mit seiner Manufaktur.
Die ablehnende Haltung gegenüber den computergesteuerten Kaffeeröstern hat allerdings nichts mit Nostalgie zu tun. Es geht dem jungen Firmenchef vielmehr um Qualität und Genuss. Üblich sei in der Industrie, den Rohkaffee innerhalb von 120 Sekunden bei 600 Grad abpackfertig zu machen. Das spare Zeit und Geld. Allerdings verhindern die geringe Dauer und die hohen Temperaturen laut Machhörndl, dass sich die Aromen vollständig entfalten könnten. Zudem würden bei diesem Turboverfahren die Reizstoffe nicht vollständig abgebaut. Machhörndl bleibt dem manuellen Prozess treu: Die Bohnen bleiben 18 bis 24 Minuten in der Trommel, jede Bohnensorte bekommt ihre eigene Temperaturkurve bis maximal 200 Grad – je nach der Anbauhöhe der Kaffeekirsche. Die Kaffeemanufaktur beschafft selbst ausgesuchte Bohnen, die teils nur in geringer Menge verfügbar sind. Die stammen dann aus kleinen Kaffeegärten von Familienbetrieben, bei denen der Bauer "sich um jede Pflanze kümmern kann". Die Rösterei führt auch sortenreinen Kaffee, teils aus einem Land oder gar nur von einer Plantage. Dann könne man beim Espresso den typischen Geschmack einer Region oder eines Landes entdecken.
Mit seinem Betrieb will Machhörndl auch einen Beitrag leisten für eine gerechtere Entlohnung der Kaffeebauern: "Der Bauer bekommt vernünftiges Geld und wir bekommen eine vernünftige Qualität in die Tasse."
