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Elektrische Automatisierung

Die deutschen Unternehmen der elektrischen Automatisierungstechnik melden neun Prozent Umsatzwachstum auf 42,8 Mrd. Euro im Jahr 2007. In den ersten drei Quartalen 2008 ist der Umsatz erneut gestiegen. "Alles spricht dafür, dass diese Entwicklung anhält, sodass wir bis zum Jahresende 2008 fünf bis sechs Prozent Wachstum erwarten", so Roland Bent, Mitglied des Vorstands des Fachverbands Automation im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) anlässlich der SPS/IPC/Drives in Nürnberg. Der Auftragseingang der Unternehmen der elektrischen Automatisierungstechnik sei in den ersten drei Quartalen 2008 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um zehn Prozent gestiegen. Bent prognostiziert: "Das Wachstum wird sich daher auch 2009 fortsetzen, wenn auch weniger dynamisch."

Mit Optimismus und Vorsicht zugleich blicke die Automatisierungsbranche angesichts der Finanzmarkt-Turbulenzen in die weitere Zukunft. "Die Krise trifft uns dank verbesserter Eigenkapitalquote unserer Unternehmen eher mittelbar und weniger abrupt als andere Branchen. Wir schauen bereits auf die Zeit danach und erwarten, im Wettbewerb eher gestärkt als geschwächt aus der kommenden Konjunkturflaute herauszukommen", stellte Bent fest.

Der Export ist in den ersten acht Monaten 2008 um 7,2 Prozent auf 18 Mrd. Euro gewachsen. Mit einer Exportquote von 77 Prozent bleibt Deutschland der weltgrößte Exporteur elektrischer Automatisierungstechnik. Der Inlandsmarkt legte 2007 mit plus 12,6 Prozent noch stärker zu. In den ersten acht Monaten 2008 stieg die Inlandsnachfrage um weitere 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Importe wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut um 5,5 Prozent auf neun Mrd. Euro. "Dabei spielen zweifellos die Einfuhren deutscher Unternehmen aus eigenen ausländischen Produktionsstätten eine wachsende Rolle", so Bent weiter.

Weiter positiv entwickelt hat sich der Arbeitsmarkt. Nach einem Anstieg um 7,3 Prozent im Jahr 2007 wuchs die Zahl der Beschäftigten 2008 um weitere 3,7 Prozent auf nunmehr knapp 235 000. Die elektrische Automatisierungsindustrie hat damit in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 rund 8 000 Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings stellt der ZVEI weiterhin einen starken Mangel an technischem Nachwuchs fest. In einer aktuellen Ingenieurumfrage haben drei Viertel der antwortenden Unternehmen steigenden Bedarf an Elektroingenieuren genannt. Schon heute würden einige ZVEI-Mitgliedsunternehmen die entgangenen Wachstumschancen auf ein bis drei Prozent des Umsatzes schätzen.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2009, Seite 31

 
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