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IHK-Ausbildungsbilanz

Azubis dringend gesucht

Die Bereitschaft zur Ausbildung ist in Mittelfrankens Unternehmen ungebrochen. Das hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken aus Rückmeldungen von Ausbildungsbetrieben erfahren. Dennoch gab es bis Ende September 2020 nur 6 913 neue Ausbildungsverträge – und damit 15,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Offenbar zögern viele Jugendliche im Corona-Jahr mit dem Start in eine duale Berufsausbildung. Doch auch jetzt ist es noch nicht zu spät: Wer sich noch für eine Ausbildung entscheidet, sollte schnell aktiv werden. Denn grundsätzlich können junge Leute auch nach Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September in die Lehre starten – zumal es noch viele unbesetzte Stellen gibt.

Technische Berufe: Insgesamt 2 632 Ausbildungsverträge wurden bisher in technischen Berufen geschlossen, das sind 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders gefragt sind weiterhin die IT-Berufe, die zum 1. August 2020 neu geordnet worden sind. Bei den technischen Berufen stehen außerdem der Industriemechaniker und der Mechatroniker hoch im Kurs.

Kaufmännische Berufe: Bei den Kaufleuten verringerte sich die Zahl der Verträge um 15,6 Prozent auf 4 281. Dieser Rückgang verteilt sich relativ gleichmäßig über die verschiedenen Berufsgruppen, auffallend hoch ist er aber im Bereich der Hotel- und Gaststättenberufe.

Ausbildung in Teilzeit: Mit der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes ist es leichter geworden, eine Berufsausbildung in Teilzeit zu beginnen. Bisher musste für eine Verkürzung der wöchentlichen Ausbildungszeit ein berechtigtes Interesse des Auszubildenden nachgewiesen werden. Seit Januar 2020 steht die Ausbildung in Teilzeit jedem Auszubildenden offen.

Chancen für Studienabbrecher: Immer noch verlässt etwa jeder dritte Student die Hochschule ohne Abschluss. Solche Studienaussteiger sind für die mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe eine interessante Zielgruppe – und die duale Ausbildung ist eine interessante Alternative zum Studium. Die Ausbildung kann auf bis zu 18 Monate verkürzt werden. Unter Umständen ist sogar ein Direkteinstieg in eine Weiterbildung möglich.

IHK-Projekte: Die IHK agiert am Ausbildungsmarkt mit zahlreichen Projekten, die ausbildenden Unternehmen und Azubis einen Mehrwert liefern – sei es zum Matching zwischen Betrieb und Jugendlichen (IHK-Lehrstellenbörse, IHK-AusbildungsScouts etc.) oder auch während der Ausbildung – für schwache wie auch für besonders engagierte Auszubildende (Kollegen-Coaching, Schöller-Azubi-Akademie etc.). Die IHK Nürnberg für Mittelfranken betreut insgesamt rund 21 000 Azubis, die in 180 Ausbildungsberufen ausgebildet werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2020, Seite 63

 
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