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Internationale Spielwarenmesse

Größtes Spielzimmer der Welt

Spielwarenmesse-2023-Spielwarenmesse-eG-Foto-Alex-Schelbert © Spielwarenmesse eG / Foto: Alex Schelbert

Der internationale Dreh- und Angelpunkt der Spielwarenregion Nürnberg ist die im Jahr 1950 erstmals durchgeführte Spielwarenmesse, die diesmal vom 30. Januar bis 3. Februar stattfand.

Die Deutsche Spielwaren-Fachmesse öffnete sich acht Jahre später für ausländische Aussteller und erlebte mit dem Umzug von der Alten Messehalle am Stadtpark auf das neue Messeareal im Langwasser einen weiteren Schub.

In diesem Jahr stellten im größten Spielzimmer der Welt rund 2 350 Aussteller aus 68 Ländern aus - deutlich mehr als im Vorjahr. Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, berichtete von einer positiven Stimmung schon im Vorfeld der Messe. „Gerade aus Übersee erfahren wir einen außergewöhnlich hohen Zuspruch.“

Damit erteilt Ulrich auch den Unkenrufen eine Absage, analoge Messen seien im digitalen Zeitalter überholt. „Digitale Lösungen, das hat die Corona-Pandemie gezeigt, sind nur eine Behelfslösung und ersetzen nicht das persönliche Erlebnis.“ Als ganzjährige Arbeits- und Kontaktplattform gibt es die Spielwarenmesse Digital, die auch das internationale Netzwerken unterstützt. Über ihr Portal „Spirit of Play“ werden kontinuierlich Branchen-Nachrichten und Trendthemen auf Deutsch oder Englisch in die ganze Welt verteilt. Ulrich nennt etwa den „Kidult“-Trend, der für das Marktsegment spielende Erwachsene steht. „Erwachsene, die sich selbst Spielzeug kaufen, sind ein relevant großer Markt“, der allein in Europa etwa 4,6 Mrd. Euro ausmache. Hinzu kommen in diesem Bereich Lizenzprodukte – beispielsweise Sammelfiguren, die die Käufer an ihre Kindheit erinnern.

Die genossenschaftlich organisierte Spielwarenmesse hat in der Corona-Pandemie ihre Aktivitäten deutlich ausgebaut. So gibt es in Offenbach die Brandmate, eine Kombination aus Messe und Festival, um unkonventionelles Networking für Kooperationen, Lizenzen und Marken-Partnerschaften zu ermöglichen. Außerdem übernahmen die Nürnberger die Verbraucherveranstaltung „Internationale Spieltage Spiel“ in Essen und stiegen damit erstmals direkt in das Verbrauchergeschäft ein. Für Ulrich ist dies ein „zweites Standbein“, das im letzten Jahr knapp 200 000 Besucher anlockte. Außerdem wurde die „Internationale Spieleerfindermesse – Game Inventors Convention“ in das Nürnberger Flaggschiff integriert.

„Man spürt die Messe in der Stadt“, ist sich Vorstandssprecher Ulrich sicher und zwar nicht nur an bestens ausgelasteten Hotels und Restaurants. Einer älteren Untersuchung zufolge lag die sogenannte Umwegsrentabilität, also das Geld, das Aussteller und Besucher zusätzlich in der Stadt ausgeben, schon vor Jahren bei 250 Mio. Euro. Ausbaupotenzial sieht er allerdings bei den Flugverbindungen zur Messezeit, um die Anreise der Gäste aus aller Welt zu erleichtern. Als Ersatz für die gestrichene Inlands-Flugverbindung München – Nürnberg setzt die Spielwarenmesse einen eigenen Shuttle ein.

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(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2024, Seite 20

 
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