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Die Kräfte von Wirtschaft, Wissenschaft, Bundeswehr und Behörden bündeln, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken. So könnte man die Aufgabe des TechHub Sicherheit und Verteidigung (TechHub SVI) zusammenfassen. Das Netzwerk ist bei der Bayern Innovativ GmbH in Nürnberg angesiedelt und führt Mitglieder aus zahlreichen Bereichen zusammen: klassische Unternehmen der Wehrwirtschaft und Bundeswehr, aber auch mittelständische Betriebe anderer Branchen, Start-ups, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbände und Behörden.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken ist dem TechHub vor Kurzem als erste IHK beigetreten und gehört nun zu den rund 200 Partnern. „Wir wollen unseren Mitgliedsunternehmen damit die Möglichkeit eröffnen, mit der boomenden Verteidigungswirtschaft in Kontakt zu kommen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch. Dies sei eine Chance für Branchen wie etwa die Automobilzulieferer, die sich im Strukturwandel befinden und deshalb ihre Aktivitäten auf neue Geschäftsfelder ausweiten müssen. Außerdem sei die Verteidigungswirtschaft ein Innovationstreiber und biete damit viele Möglichkeiten, das eigene Unternehmen technologisch voranzubringen.

Geleitet wird das siebenköpfige Team bei Bayern Innovativ von Christoph Heinen, der den TechHub vor Kurzem bei der Online-Veranstaltungsreihe „IHK-Update“ vorgestellt hat. Er unterstrich ebenfalls die hohe Innovationskraft der Branche, die überdurchschnittlich stark in Forschung und Entwicklung investiere. Bayern sei in Deutschland ein zentraler Standort für die Verteidigungswirtschaft mit besonderen Stärken beispielsweise bei Panzern und in der militärischen Luftfahrttechnik. Nun müssten rasch Fortschritte erzielt werden auf Feldern wie Drohnen, unbemannten Fahrzeugen und vernetzten Technologien, um das Gefecht der verbundenen Waffen zu beherrschen.

Neue Innovationsplattformen

Deshalb baut der TechHub Innovationsplattformen auf, gestartet sind bereits diejenigen für Drohnen und Robotik, in Vorbereitung ist eine weitere für innere Sicherheit. Die Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bundeswehr und Behörden, die sich dort vernetzen, sollen Technologien bei Bedarf gegebenenfalls von Anfang an gemeinsam entwickeln und diese rasch in die Anwendung und zu den Soldaten der Bundeswehr bringen. Bei Bedarf werden auch Konsortien für Entwicklungsprojekte aufgebaut.

Der TechHub soll als Knotenpunkt dienen, der unterschiedliche Forschungsdisziplinen und Unternehmen verschiedener Branchen mit wertvollem Know-how zusammenführt. Denn für die militärische Forschung werde Know-how aus einer Vielzahl von Technologiefeldern benötigt, wie beispielsweise Werkstoffwissenschaft, Sensorik oder Automatisierung. Deswegen sei die Mitarbeit im Hub etwa für Unternehmen interessant, die sich im Dual-Use-Bereich bewegen (also Produkte, Dienstleistungen und Verfahren, die sich zivil und militärisch nutzen lassen).

Wertvoll sind die Erfahrungen, die die ukrainische Armee auf dem Schlachtfeld sammelt und die durch zahlreiche Kooperationen und Kontakte bereits in die Arbeit des TechHubs einfließen. Die Ukraine hat laut Heinen große Fortschritte beim Aufbau einer eigenen leistungsfähigen Rüstungsindustrie gemacht, die sich durch kurze Entwicklungszyklen auszeichne.

www.bayern-innovativ.de/leistungen/sicherheit/techhub-svi/

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