Spielwaren weltweit fair produzieren
Fair Toys Organisation: Das Bündnis aus Industrie und Zivilgesellschaft fördert faire Arbeitsbedingungen und mehr Transparenz in globalen Lieferketten der Spielwarenbranche.
Für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Spielwarenindustrie setzt sich die Fair Toys Organisation e. V. (FTO) mit Sitz in Nürnberg ein. Außerdem engagiert sie sich für umweltschonende Produktion und für Transparenz entlang der Lieferketten. FTO vereint Akteure aus der gesamten Spielwarenbranche (Hersteller, Händler, Verbände) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, darunter Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Kirchen, Kommunen und Gewerkschaften. Laut FTO-Referent Steffen Kircher gehören der FTO aktuell 31 Mitglieder an, darunter Vedes eG, Spielwarenmesse eG, Deutscher Verband der Spielwarenindustrie, Spielzeugmuseum Nürnberg sowie die Städte Nürnberg und Fürth.
Die Spielwarenbranche steht vor großen Herausforderungen: In den globalen Lieferketten kommt es immer wieder zu Arbeitsrechtsverletzungen, etwa durch überlange Arbeitszeiten, unzureichenden Arbeitsschutz und zu niedrige Löhne. Kritisiert werden oft auch negative ökologische Folgen der Produktion in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Die vor fünf Jahren gegründete Fair Toys Organisation unterstützt ihre Mitglieder dabei, ihre unternehmerischen Sorgfaltspflichten umzusetzen. Ein zentrales Instrument ist der „Fair Performance Check“, mit dem überprüft wird, wie ein Unternehmen seine Auswirkungen auf Arbeitsrechte und Umwelt erfasst und verbessert. Die Kriterien orientieren sich an den Kernelementen menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten, wie sie auch dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zugrunde liegen.
Unternehmen, die besonders hohe Standards erfüllen, dürfen ihre Produkte mit dem Fair-Toys-Siegel kennzeichnen. Nach Angaben der FTO ist es bislang das einzige branchenspezifische Siegel für soziale und ökologische Verantwortung, das damit für Transparenz bei den Konsumenten sorgt. Darüber hinaus bietet die FTO Schulungen und individuelle Beratung an, organisiert Austausch zwischen Industrie und Zivilgesellschaft und begleitet Pilotprojekte in Produktionsländern wie China und Vietnam.
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