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be+

Einstempeln auf dem Smartphone

be+ Frank Nobis und Team © Robin Schreiner

Ermöglichen Zeiterfassung von unterwegs: Frank Nobis (l.) und sein Team von be+.

Bevor Frank Nobis 2020 die be+ GmbH in Schwabach gründete, war er schon viele Jahre unternehmerisch tätig gewesen: Mit zwei Hochschulprofessoren hatte er 2004 die Firma Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) in Altenstadt an der Waldnaab gegründet, die er 16 Jahre lang als Geschäftsführer leitete. In dieser Position mit in der Spitze 50 Beschäftigten hatte er noch mit vielen analogen Personalprozessen zu tun: So wurden z. B. Gehaltsabrechnungen gedruckt und kuvertiert, die Zeiterfassung in Excel geführt und es gab keine Plattform für Zusatzleistungen. Nobis fragte sich damals, warum es keine Unternehmens-App gab, die die wichtigsten Prozesse im Bereich Personal und das Angebot an Zusatzleistungen auf einer Plattform bündelt – im besten Fall auf dem Smartphone. Deshalb entschied er sich, seine Anteile an IVFP zu verkaufen und ein Start-up zu gründen – die be+ GmbH. Mit ihrem Produkt wendet sie sich besonders an Betriebe, deren Beschäftigte nicht permanent am PC sitzen, sondern auf Baustellen, in Werkshallen, in der Logistik oder im Außendienst arbeiten. Da die Anwendung von be+ auf dem Smartphone abrufbar ist, sei sie besonders dafür geeignet.

Die ersten beiden Jahre nach der Gründung seien von Corona geprägt gewesen, erklärt Nobis. Gerade die Zielgruppen – kleine und mittlere Betriebe bis 250 Beschäftigte – habe man schwer erreicht, sie hätten andere Sorgen als digitale Personalprozesse gehabt. „Aber wir hatten dann auch Zeit, die internen Prozesse aufzustellen und an unserem Produkt zu feilen“, so der Firmenchef. Nach und nach habe man erste Kunden auf die Plattform gebracht und stetig Feedback eingeholt. „Ab Mitte 2022 lief es dann mit der Kundenakquisition richtig gut und wir haben mittlerweile über 150 Unternehmen auf der Plattform mit mehreren Tausend Anwendern.“ Zugute kam den Schwabachern ein Beschluss des Bundesarbeitsgerichts von September 2022, der alle Unternehmen verpflichtet, die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten zu erfassen. So mussten sich viele kleine und mittlere Betriebe um dieses Thema kümmern. Erstaunlich sei, dass immer noch nur etwa ein Drittel der Firmen eine digitale Zeiterfassung habe und die restlichen die Arbeitszeiten entweder gar nicht oder nur auf Papier oder in Excel erfassen, so Nobis.

Aktuell arbeiten zwölf Beschäftigte bei be+, davon vier Werkstudenten. Man wolle dieses Jahr erstmals Azubis einstellen und besonders im Bereich IT, Marketing und Vertrieb wachsen. Das Start-up möchte außerdem auf der Plattform einen Marktplatz installieren, auf dem Personalverantwortliche betriebliche Zusatzleistungen wie Job-Tickets oder Leihfahrräder auswählen können.


 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2024, Seite 63

 
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