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Geschichte

Im Zeichen der Kriegswirtschaft

 

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Oliver Dürrbeck

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Am 1. August 1914 wurde die Generalmobilmachung der bayerischen Truppen verkündet. Auch die Handelskammer stand ganz im Zeichen der Kriegswirtschaft. Wie schlug sich der Erste Weltkrieg in der Wirtschaft nieder?

Vom Balkon des Palais am Wittelsbacher Platz herab verkündete König Ludwig III. von Bayern am 1. August 1914 unter dem Jubel der Massen die Generalmobilmachung der bayerischen Truppen. Wie die Königlich Bayerischen Verkehrsnachrichten berichteten, rollten bereits wenige Stunden danach die ersten Militärzüge in Richtung der Reichsgrenzen.

Frisches Löwenbräu im Feld“, Feldpostkarte eines bayerischen Soldaten aus dem Kriegsjahr 1916.(Foto: BWA)

Frisches Löwenbräu im Feld“, Feldpostkarte eines bayerischen Soldaten aus dem Kriegsjahr 1916.

Einige Tage später startete der Geheime Kommerzienrat Joseph Pschorr, Chef der Münchner Pschorr-Brauerei und Präsident der Handelskammer München, in der Presse einen Aufruf an alle Angehörigen von Handel, Industrie und Gewerbe: „Wir sehen einer schweren Zeit entgegen, wie sie die Weltgeschichte noch nicht kennt.“ Er appellierte an die Pflicht eines jeden, dem es nicht vergönnt war, „mit der Waffe in der Hand dem Feind gegenüber zu treten“, materiell und finanziell sein Bestes zu geben.

Kriegsspeisenkarte des Münchner Löwenbräukellers, 1915.

Durch die Einberufungen war die Handelskammer am Maximiliansplatz nur noch mit wenigen Mitarbeitern besetzt. Dabei sah sie sich einer Flut von neuen Aufgaben gegenüber: Auskunfterteilung in allen kriegswirtschaftlich bedingten Fragen, Gutachten über die Kriegswichtigkeit von Betrieben, Zurückstellungen vom Militärdienst, Vermittlung von Heeresaufträgen an oberbayerische Unternehmen, Bekämpfung des „Kriegswuchers“. Diese Probleme sollten fortan den Kriegsalltag bestimmen. 

Harald Müller M.A., Wiss. Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs: „Die Münchner Handelskammer war damals in vielfacher Weise gefordert. So führte sie unter dem Motto ‚Kriegshilfe aus der Heimat‘ 1914 eine groß angelegte Edelmetallsammlung durch. Der Erlös kam dem Wohlfahrtsausschuss der Stadt München zugute.“ 

Fotos: Bayerisches Wirtschaftsarchiv BWA

 
 
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